Handball-Bundesliga

TVB Stuttgart erlebt Rückschlag gegen HSG Wetzlar

Der Vorsprung auf einen Abstiegsplatz beträgt immer noch acht Pluspunkte, doch die Vorstellung des TVB Stuttgart beim 28:30 gegen die HSG Wetzlar ist ein großer Rückschritt. Auch Trainer Michael Schweikardt dachte, sein Team sei inzwischen weiter.

TVB  Stuttgart erlebt Rückschlag gegen  HSG  Wetzlar

Sascha Pfattheicher wirft zehn Tore für den TVB – zu einem Punktgewinn reicht es gegen Wetzlar nicht.

Von Jürgen Frey

Es ist ein Phänomen, das beim TVB Stuttgart schon öfter zu beobachten war: Wenn es beim Handball-Bundesligisten nicht läuft, dann besteht die Gefahr, dass es zum kompletten Systemabsturz kommt. Das war am Sonntag beim 28:30 (11:18) vor 5141 Zuschauern in der Porsche-Arena gegen den Tabellen-Drittletzten HSG Wetzlar bis auf die Schlussphase der Fall. Da betrieb die Mannschaft von Trainer Michael Schweikardt nach Rückständen von 14:22 (40.) und 23:30 (57.) noch Ergebniskosmetik. Und zwar allem in Person von Sascha Pfattheicher. Der Rechtsaußen war mit zehn Toren (davon drei Siebenmeter) mit Abstand bester Werfer seines Teams vor Adam Lönn und Egon Hanusz (je 4). „Die letzten Minuten verschönern nur das Ergebnis. Wir haben es heute nicht geschafft, unsere Leistung abzurufen. Ich hatte mir erhofft, dass wir einen Schritt weiter, reifer sind“, sagte ein enttäuschter Michael Schweikardt.

Mit schöner Regelmäßigkeit waren die Stuttgarter an Wetzlars bosnischem Keeper Anadin Suljakovic gescheitert, der für den kranken Nationaltorwart Till Klimpke zwischen den Pfosten stand. „Wir müssen uns an die eigene Nase fassen. Wir wollten eigentlich unseren positiven Trend fortsetzen, so etwas wie heute darf uns nicht passieren“, sagte TVB-Rückraumspieler Jan Forstbauer.

Nach zuvor 5:1 Punkten in Serie ließ das Schweikardt-Team all das vermissen, was es zuletzt stark gemacht hatte. Die Abwehr war nicht griffig und aggressiv genug, der Rückhalt der Torhüter hielt sich in Grenzen, und vorne fehlten gegen die starke 5-1-Deckung der HSG Druck, Konsequenz und Spielfluss. Fahrig und unkonzentriert ging’s zu Werke. Wetzlar feierte dagegen nach neun Niederlagen in Serie den ersten Sieg unter Trainer Hrvoje Horvat, der im November Benjamin Matschke abgelöst hatte.

Weiter geht’s für den TVB bereits am kommenden Donnerstag (19.05 Uhr) mit einem weiteren Heimspiel. Dann kommt die MT Melsungen in die Porsche-Arena – und der TVB hat nach der Vorstellung gegen Wetzlar einiges gutzumachen.

Torschützen

TVB Pfattheicher 10/3, Hanusz 4, Lönn 4, M. Häfner 3, Zieker 3, D. Fernandez 1, Forstbauer 1, Maric 1, Nicolaus 1.

HSG Novak 7/3, Cavor 5, Mellegard 4, Rubin 4, Fredriksen 3, Kuzmanovski 2, E. Schmidt 2, Becher 1, Nikolic 1, Suljakovic 1.

So geht’s weiter

Bundesliga TVB – MT Melsungen (30. März, 19.05 Uhr), HSV Hamburg – TVB (2. April, 16.05 Uhr), SC DHfK Leipzig – TVB (20. April, 19.05 Uhr), TVB – Füchse Berlin (3. Mai, 19.05 Uhr), ASV Hamm-Westfalen – TVB (6. Mai, 20.30 Uhr), TVB – THW Kiel (13. Mai, 20.30 Uhr), TBV Lemgo Lippe – TVB (21. Mai, 16.05 Uhr).

TVB  Stuttgart erlebt Rückschlag gegen  HSG  Wetzlar

Silvio Heinevetter kam vor der Pause nur bei einem Siebenmeter ins TVB-Tor – den Ball von Wetzlars Dome Novak konnte er nicht halten.

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Auch TVB-Linkshänder Jerome Müller tat sich gegen die HSG-Deckung schwer, er blieb ohne Torerfolg.

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Jerome Müller erwischte einen schwachen Tag.

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Trainer Michael Schweikardt zeigte sich nachdenklich.

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Enttäuscht: TVB-Kapitän Patrick Zieker.

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Sascha Pfattheicher (li.) und Fynn Nicolaus bedanken sich bei den 5141 Zuschauern.

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Riesenjubel bei der HSG Wetzlar.

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Für Rolf Brack gab es eine Trauerminute in der Porsche-Arena.

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5141 sorgten für eine gute Kulisse.

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HSG-Coach Hrvoje Horvat feierte im neunten Bundesligaspiel den ersten Sieg mit seinem neuen Team.

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Max Häfner begann stark, baute dann aber ab.

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Kreisläufer Marino Maric kam selten so frei zum Wurf.

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Auch Jan Forstbauer konnte im Angriff keine Akzente setzen.