Überraschung perfekt: Red Bull München scheitert früh

dpa Straubing. In Top-Form ging der EHC Red Bull München in die DEL-Playoffs, im Schnelldurchgang schied der Titelfavorit aus. Für die Adler Mannheim und die Eisbären Berlin geht es hingegen weiter.

Überraschung perfekt: Red Bull München scheitert früh

Der ERC Ingolstadt setzte sich nach zwei Spielen gegen den EHC Red Bull München durch. Foto: Matthias Balk/dpa

Für den EHC Red Bull München ist die Titeljagd in der Deutschen Eishockey Liga jäh beendet.

Das Team von Trainer Don Jackson verlor auch das zweite Playoff-Spiel beim ERC Ingolstadt mit 4:5 (1:1, 3:1, 0:2) und scheiterte damit erstmals seit sechs Jahren im Viertelfinale. Schon am Dienstag hatte der dreimalige deutsche Meister gegen die Schanzer überraschend 1:4 verloren.

„Keiner von uns hatte das eingeplant“, sagte Jackson nach dem Spiel bei MagentaSport. „Eine sehr unglückliche Niederlage, keine Frage.“ Der Vorrundenzweite der Süd-Gruppe war als formstärkstes Team der Liga in die Playoffs gegangen und galt neben den Adler Mannheim als Top-Favorit auf den Titel. Von den letzten zwölf Vorrunden-Spielen hatte der EHC elf Partien gewonnen. Am Donnerstag sah alles nach einer erfolgreichen Revanche der Gäste aus, doch Ingolstadt kam im Schlussdrittel noch einmal in Fahrt und schoss den EHC durch Brandon Defazio in der Overtime aus den Playoffs.

Über angebliche Amtsmüdigkeit nach dem überraschend frühen Playoff-Aus kann Jackson aber nur lachen. „Es ist alles okay bei mir“, sagte Jackson bei MagentaSport erheitert auf eine entsprechende Frage. „Es geht mir gut, und ich werde bereit sein“, sagte der 64 Jahre alte US-Amerikaner im Hinblick auf die kommende Spielzeit.

„Das war natürlich sehr emotional und fühlt sich richtig gut an“, sagte Defazio. Der ERC steht damit überraschend als erstes Team im Halbfinale, das am Montag startet. Die übrigen drei Viertelfinalserien werden am Samstag entschieden. Die Adler Mannheim als bestes DEL-Vorrundenteam verhinderten ohne ihren verletzten Torjäger David Wolf ein frühes Playoff-Aus durch ein 3:1 (3:0, 0:0, 0:1) bei den Straubing Tigers.

Trainer Pavel Gross hatte nach dem überraschenden 2:3 nach Verlängerung im ersten Spiel am Dienstag die Reihen seines Teams durchgetauscht. „Heute hatten wir eine ganz andere Intensität. Das sind Playoffs, und genau das brauchen wir da“, sagte Gross, der am Samstag aber noch einmal ein enges Spiel erwartet.

Auch für den Geheimfavoriten Eisbären Berlin ist die Saison noch nicht vorbei. Der Vorrundenerste der Nord-Gruppe schlug am Donnerstag eindrucksvoll mit 6:0 (2:0, 1:0, 2:0) bei den Iserlohn Roosters im Sauerland zurück. Iserlohn hatte das erste Match 4:3 gewonnen. Die Grizzlys Wolfsburg erzwangen durch ein 3:2 (1:0, 2:2, 0:0) gegen die Fischtown Pinguins ein entscheidendes Duell, das aber wieder in Bremerhaven stattfindet. Dort hatten die Pinguins am Dienstag 4:2 gewonnen.

Die Halbfinals beginnen am kommenden Montag und werden ebenfalls nur im „best-of-three“-Modus ausgetragen. Das bedeutet, das anders als in normalen Spielzeiten nur zwei Siege anstatt vier zum Weiterkommen notwendig sind. Die stark von der Coronavirus-Pandemie geprägte Saison findet diesmal stark verkürzt und im veränderten Modus statt.

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