Ulrich Beuthner will das Team verjüngen

52-jähriger Ex-Spieler beerbt bei den TSG-Wasserballern das Trainerurgestein Eckehardt Stecher und hat klare Vorstellungen

Ulrich Beuthner tritt in große Fußstapfen. Als Trainer des Wasserball-Bezirksligisten TSG Backnang beerbt er Eckehardt Stecher, der seit 1987 das Sagen am Beckenrand hatte. Der Neue ist aber ein alter Bekannter, denn der 52-Jährige spielte einst selbst für den Verein und kehrte bereits 2017 als Jugendcoach zurück. Unterstützt wird Beuthner von Christian Dlouhy, Gerd Baumann und dem neuen TSG-Wasserballwart Edgar Gfrörer.

Ulrich Beuthner will das Team verjüngen

Die Taktgeber der TSG-Wasserballer (von links): Christian Dlouhy, Gerd Baumann, Ulrich Beuthner und Edgar Gfrörer. Foto: T. Sellmaier

Von Steffen Grün

Beuthner und Backnangs Wasserballer – diese Beziehung begann 1984. „Ich habe mit 17 Jahren bei der TSG angefangen“, erinnert sich der in der Murr-Metropole geborene und mittlerweile in Bietigheim- Bissingen wohnende Trainer und schiebt mit einem Schmunzeln hinterher: „Ohne größere schwimmerische Vorkenntnisse, ich konnte mich über Wasser halten.“ Einer, mit dem er fortan wieder ständigen Kontakt haben wird, brachte ihn zu diesem Sport: „Edgar Gfrörer hat eine Straße weiter gewohnt.“ Unter dem damaligen Trainer Dr. Michael Kaesz trainierte Beuthner anfangs nur mit und guckte bei den Spielen zu, ehe er so weit war, dem Team im Kampf um Punkte helfen zu können.

Zu seinen Kollegen gehörte Keeper und Kapitän Eckehardt Stecher, der ab 1987 als Spielertrainer fungierte. Zwei Jahre später schaffte Backnang den Sprung von der Bezirks- in die Verbandsliga – einer der Aufstiegshelden war Ulrich Beuthner, der sich 1990 zur Bundeswehr verabschiedete, anschließend noch eine Weile für die Zweite im Einsatz war und dann die Badekappe an den Nagel hängte. Ein Kurzzeit-Comeback nach der Jahrtausendwende war nicht die allerbeste Idee: „Ich habe mich damals breitschlagen lassen, merkte aber schnell, dass es nichts mehr bringt.“

Die Sportart habe ihn aber nie losgelassen: „Sie hat mir viel gegeben.“ Daher gibt er etwas zurück, seit er 2017 als Jugendtrainer beim Heimatklub eingestiegen ist. Mit seinem alten Kumpel Gerd Baumann, Christian Dlouhy und Alexander Stecher kümmert sich Beuthner um mittlerweile drei Nachwuchsteams (U 14, U 16, U 18) mit 35 Jugendlichen. Als er gefragt wurde, ob er Eckehardt Stecher beerben will, holte er sich zu Hause den Segen für das ausgeweitete Engagement, denn den Talenten wird er sich zunächst weiter widmen. Das sorgt für einen engen Draht zwischen Aktiven und Jugend, den Beuthner sowie sein spielender Co-Trainer Dlouhy nutzen wollen: „Uns schwebt vor, einen Grundstock aus jungen Spielern zu bilden und sie mit den Routiniers zu einem funktionierenden Team zu formen.“ Die verbliebenen Routiniers neben dem 38-jährigen Dlouhy sind Kapitän Rafael Theiss, Andreas Bartsch und Rückkehrer Alexander Kiebler. Dazu wird Edgar Gfrörer nach elf Jahren Pause, in denen er stets mittrainierte, reaktiviert. „Er ist ein Vorbild für die Jungs“, freut sich Beuthner über die Bereitschaft des Wasserballwarts, wieder mitzumischen.

Weg ist Bernhard Büter, den es wegen des Studiums nach Ludwigsburg zog, der künftig für den SV Bietigheim spielt und Backnang auch als Jugendtrainer fehlen wird. Florian Illek hörte auf. Nachrücken sollen einige Eigengewächse, darunter mit Regina Bock eine junge Frau. „Sie darf mitspielen, das wird schon lange so praktiziert“, erklärt Beuthner, zum Beispiel bei Reutlingen/Tübingen. Die Truppe soll verjüngt werden, der Aufstieg aus der untersten Klasse ist vorerst kein Thema. „Sofort in die Verbandsliga aufzusteigen, wäre zu viel des Guten, aber natürlich haben wir mittelfristige Ziele“, sagt der neue Trainer, der keinen Vergleich mit dem Vorgänger ziehen möchte: „Ich bin ein ganz anderer Typ.“ Beim 9:7-Erfolg des aktuellen TSG-Teams im Abschiedsspiel für Eckehardt Stecher gegen die All-Stars kam es zum Aufeinandertreffen, ab sofort steht Ulrich Beuthner am Beckenrand im Mittelpunkt.

Info
Die TSG-Heimspiele

Mit einem Heimspiel gegen den SV Göppingen II starten die Bezirksliga-Wasserballer der TSG Backnang am Sonntag (20 Uhr, Wonnemar) in die neue Saison.

Weitere Heimspiele im Hallenbad steigen am Sonntag, 24. März, gegen Göppingen I und am Sonntag, 7. April, gegen die SSG Reutlingen/Tübingen III (beide 20 Uhr). Im Freibad wird am Freitag, 10. Mai, gegen den SSV Weingarten (20) und am Sonntag, 7. Juli, beim Saisonfinale gegen Reutlingen/Tübingen II (20.30) gespielt.