Urgestein kehrt auf die Trainerbank zurück

Hans-Peter Richter gehört seit 45 Jahren den Volleyballern der TSG Backnang an. Eigentlich fühlt sich der 70-Jährige als Abteilungsleiter wohl. Doch er gibt nun bis zum Saisonende nach der Trennung von Frauentrainer Youssef Hillaneh wieder die Kommandos an der Seitenlinie.

Urgestein kehrt auf die Trainerbank zurück

Hans-Peter Richter ist der neue Trainer bei den Oberliga-Volleyballerinnen der TSG Backnang. Foto: A. Becher

Von Heiko Schmidt

Hans-Peter Richter ist zurück bei den Volleyballfrauen der TSG Backnang. Eigentlich war der ehemalige Lehrer des Tausgymnasiums nicht komplett beim Oberliga-Team weg. „Ich habe mir alle bislang ausgetragenen Heimspiele angeschaut“, berichtet der 70-Jährige. Außerdem unterstützte er in der ersten Saisonhälfte bereits Trainer Youssef Hillaneh bei den Übungseinheiten. „Ich habe einmal pro Woche das Training geleitet“, sagt Richter. Somit war er bereits dicht dran an der Mannschaft. Nun aber gab es die einvernehmliche Trennung von Youssef Hillaneh, der eineinhalb Jahre der Trainer bei den TSG-Frauen war. Grund sind Kommunikationsprobleme zwischen den Spielerinnen und dem Coach.

Es stand die Frage im Raum: Wer übernimmt den Trainerposten? Bei der Suche war auch Abteilungsleiter Hans-Peter Richter gefragt. „Wir wollten keine Interimslösung, sondern einen Trainer bis zum Saisonende“, sagt der 70-Jährige und schiebt nach: „Es hat sich im Verein kein anderer gefunden. Das ist auch nicht einfach, da die B-Lizenz vorhanden sein muss.“ Somit zögerte Richter nicht lange und sagte als neuer Coach der Volleyballerinnen zu. „Ich freue mich auf die Aufgabe, obwohl es nicht so geplant war mit der Doppelbelastung als Abteilungsleiter und Trainer. Aber ich mache es doch gerne“, so Richter.

Knackige Aufgaben mit vier Spieleninnerhalb von zwei Wochen stehen an

Der neue Coach ist kein Unbekannter bei den Volleyballfrauen. Schließlich hatte Richter bis vor vier Jahren bereits das Team trainiert. Viel Zeit darf nicht verloren werden, denn in den kommenden zwei Wochen stehen für die TSG vier Partien in der Oberliga an. „Das ist ein strammes Programm“, so Richter. „Wir müssen gegen Gegnerinnen, die in unserer Tabellenregion mitspielen, punkten. Zudem muss eine gewisse Konstanz in unser Spiel kommen“, lauten die Schwerpunkte des neuen Trainers. Sein Team steht auf Rang sieben unter zehn Mannschaften in der Oberliga. „Unser Ziel ist zunächst der Klassenerhalt. Wenn wir das geschafft haben, können wir einen gesicherten Mittelfeldplatz anpeilen“, verkündet der Trainer das Ziel.

Darauf wird in den Übungseinheiten hingearbeitet. Seit knapp einer Woche trainiert die Mannschaft nun wieder komplett zusammen. Davor stand aufgrund der Ferienzeit nur ein kleiner Teil der Spielerinnen zur Verfügung. Der TSG-Kader ist nicht gerade groß. „Von der personellen Seite her sind wir nicht so umfangreich besetzt.“ Zum Beispiel ist Caroline Schwiertz nicht mehr dabei. Trotzdem will Hans-Peter Richter das Maximum aus dem Team herausholen. „Ich muss nicht allzu viel verändern. Die taktische Ausrichtung von meinem Vorgänger bleibt gleich“, sagt der 70-Jährige. Für ihn kommt es zunächst darauf an, die Trainingsbelastung richtig zu dosieren. „Wir müssen gut über die beiden kommenden Wochen mit den vier Spielen kommen“, lautet Richters Ansage. Sein größer Wunsch: „Wir hoffen, dass wir gut durch die Coronazeit kommen.“

Die beiden Topteams der Oberliga sind in Backnang zu Gast

Heimspiele Nach einer mehrwöchigen Weihnachtspause starten die Volleyballerinnen der TSG Backnang gleich mit zwei Spielen innerhalb von drei Tagen in die zweite Saisonhälfte in der Oberliga. Am morgigen Freitag steht ein Nachholspiel gegen den MTV Ludwigsburg II, der Tabellenzweiter ist, an. Aufgrund von Coronafällen beim Gegner wurde diese Partie in der Hinrunde verlegt und fällt nun auf die Trainingszeit der Backnangerinnen. Los geht es um 20 Uhr in der Mörikehalle. Am Sonntag steht dann direkt das nächste reguläre Spiel auf dem Plan. Dieses beginnt um 15 Uhr in der Sporthalle Katharinenplaisir. Gegner ist der klare Tabellenführer der Liga – die TSF Ditzingen. Damit stehen zwei Heimspiele für die Backnangerinnen an.

Zuschauer Unter den derzeit geltenden Coronaauflagen mit der 2-G-plus-Regel ist es möglich, dass Zuschauer sich die TSG-Heimspiele anschauen können. Es erfordert die Vorlage eines digitalen Impf- oder Genesenennachweises zuzüglich eines Schnell- oder PCR-Tests. Wer geboostert ist oder wessen Vollimmunisierung nicht länger als drei Monate zurückliegt, ist von der Testpflicht bei 2Gplus befreit. Gegen die beiden Topteams der Oberliga hoffen die Backnanger Volleyballerinnen auf die Unterstützung der Zuschauer, damit eine Überraschung gelingen kann.