Vettel bestätigt: „Lose Gespräche“ mit möglichem neuen Team

Von Von Jens Marx, dpa

dpa Budapest. Es bleibt spannend. Lose Gespräche bestätigt Sebastian Vettel immerhin schon mal. Der Rest bleibt ein Rätsel. Der, der für ihn gegebenenfalls Platz machen müsste bei Aston Martin, klingt nur bedingt kämpferisch.

Vettel bestätigt: „Lose Gespräche“ mit möglichem neuen Team

Schaut sich nach einem neuen Arbeitgeber um: Noch-Ferrari-Pilot Sebastian Vettel (2.v.l). Foto: Darko Bandic/STF/AP/dpa

Seine guten Erinnerungen an die Autos von James Bond verwunderten Sebastian Vettel selbst ein bisschen. „Ich sollte mich vielleicht eher an die Bond-Girls erinnern“, sagte Vettel mit einem Schmunzeln vor dem Großen Preis von Ungarn auf dem Hungaroring.

Dass ihm als Lieblingswagen ausgerechnet eher ein BMW als der Bond-Klassiker Aston Martin als erstes in den Sinn kam, ließ ein breites Grinsen unter Vettels Mund-Nase-Schutz vermuten.

Von den rasanten Spekulationen um seine Zukunft bei dem künftigen Werksteam Aston Martin will sich Vettel nicht treiben lassen. „Gerüchte sind Gerüchte“, betonte der 33 Jahre alten Deutsche. „Nur ein paar Tage nach Österreich hat sich nicht viel geändert. Fakt ist, dass es keine Neuigkeiten gibt.“ Immerhin bestätigte er „lose Gespräche“ mit den Verantwortlichen des künftigen Aston-Martin-Teams, das in dieser Formel-1-Saison als Racing Point startet. Ausgang offen.

Experten und Kollegen zerbrechen sich dafür aber schon mal den Kopf, wie siegfähig Vettel in einem Aston Martin wäre und was auf ihn zukäme. Zumal Sergio Perez mit seinen Aussagen zu einem möglichen vorzeitigen Abgang bei Racing Point nicht unbedingt entschleunigend wirkte. „Soweit ich weiß, habe ich einen Vertrag“, betonte Perez zwar mehrfach. „Wir sehen, was in den kommenden Wochen passiert“, sagte der 30 Jahre alte Mexikaner aber auch. Respektvoll sprach er noch über Vettel: „Er hat viel erreicht in dem Sport. Er ist natürlich ein guter Name für ein Team.“

Es heißt, dass der 31. Juli der Stichtag ist, ob Racing Point ein weiteres Jahr mit Perez plant oder ihn gegen ein sattes Trennungsgeld trotz Vertrages bis Ende 2022 verabschiedet.

Dass nach den Hoch-Zeiten bei Red Bull und immerhin einem Team mit dem klangvollen Namen wie Ferrari der Wechsel zu Aston Martin auch seine Tücken hätte, betonte Renault-Pilot Daniel Ricciardo. Der Australier, der 2014 in Vettels letzter Red-Bull-Saison an dessen Seite gefahren war, meinte: „Er ist die ganze Zeit in seiner Karriere vorn gefahren. Wenn er wirklich in ein Mittelfeldteam geht, ist das neues Gebiet für ihn.“ Und wenn er es machen wolle, dann nicht nur für ein Jahr, sondern für zwei, drei oder mehr, um etwas aufzubauen.

Er könne sich zum Beispiel vorstellen, dass Vettel für ein, zwei Jahre bei Aston Martin fahre, sich derweil die Entwicklungen um Lewis Hamilton bei Mercedes anschaue, und wenn sich eine Möglichkeit ergeben sollte, noch einmal zu den Silberpfeilen wechseln würde, sagte der ehemalige Formel-1-Pilot Timo Glock bei „ran.de“. „Ich persönlich glaube aber, dass Sebastian insgeheim noch darauf hofft, für die Saison 2021 bei Red Bull unterzukommen – auch wenn die Tür von den Verantwortlichen in der Öffentlichkeit bereits zugeschlagen wurde.“

Was auch Helmut Marko, Motorsportchef von Red Bull, bei RTL noch mal bestätigte. „Das ist momentan für das Jahr 2021 keine Variante“, sagte er. „Dass Sebastian auf den Markt kommt, war eine Überraschung. Auch der Zeitpunkt war eine Überraschung und deshalb war das für uns nie eine Überlegung wert gewesen.“

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Schaut sich nach einem neuen Arbeitgeber um: Noch-Ferrari-Pilot Sebastian Vettel. Foto: Uncredited/POOL FIA/AP/dpa