VfL nutzt die technischen Fehler des HCOB

Handballer aus Oppenweiler und Backnang unterliegen in einem spannenden Drittliga-Duell mit 30:35 gegen den Tabellenzweiten

Frust bei den Handballern des HC Oppenweiler/Backnang. Im Drittliga-Duell gegen den VfL Pfullingen gab’s die erste Heimniederlage, die Gäste siegten mit 35:30. Das HCOB-Team erwischte einen guten Start, kam aber durch Zeitstrafen aus dem Takt. In Durchgang zwei war die Zahl der technischen Fehler zu hoch, Pfullingen nutzte das aus.

VfL nutzt die technischen Fehler des HCOB

Nikola Vlahovic (beim Wurf) hat sich mit dem HC Oppenweiler/Backnang bemüht, aber die Niederlage nicht verhindert. Foto: T. Sellmaier

Von Alexander Hornauer

In den ersten Minuten kamen die HCOB-Handballer im Angriff prächtig zurecht. Vor allem Nikola Vlahovic fand immer wieder den Weg durch die gegnerischen Abwehrreihen. Die Murrtaler legten vor, führten 5:3 und 6:4. Auch die Abwehr stand aufmerksam, der VfL hatte Probleme. Die Schiedsrichter Johannes Marchlewitz und Christian Stadtmüller aus Hessen hatten die Messlatte allerdings außergewöhnlich niedrig angesetzt. Sie verteilten ruckzuck drei Gelbe Karten an die Hausherren. In der gleichen Intensität ging es mit Zeitstrafen weiter. Der HCOB spielte ständig in Unterzahl.

Obwohl die Sportler aus dem Murrtal auch mit einem Mann weniger weiter trafen, half die kontinuierliche Überzahl dem VfL, um nicht zu sehr ins Hintertreffen zu geraten. Auch die erste Pfullinger Führung nach 17 Minuten verursachte Unmut bei den Anhängern der Hausherren. Denn Sekunden vor Florian Möcks Treffer zum 11:10 war Kevin Wolf auf der Gegenseite so am Wurf gehindert worden, dass man einen Strafwurf hätte erwarten dürfen. Der erstmalige Rückstand wirkte sich mental aus, nun schlichen sich technische Fehler ein. Der VfL nutzte das, zog auf 14:10 davon. In einem engen Spiel war das ein Big Point. Der HCOB kämpfte, es gab auch für Pfullingen Hinausstellungen. Bis zur Pause verkürzten die Gastgeber noch auf 15:17. Nach Wiederanpfiff erzielten die HCOB-Handballer mehrmals den Anschlusstreffer, der Ausgleich gelang aber nicht. Das lag auch daran, dass die Pfullinger eine gute Antwort parat hatten. Sie waren die clevere Mannschaft. Sobald die Murrtaler einen Fehler machten, schlugen sie zu. Mehrmals nutzte der VfL Fehlabgeben zu Kontertoren. Nach 40 Minuten gab es eine erneute Häufung dieser Unzulänglichkeiten bei den Gastgebern. In kürzester Zeit waren es wieder die vier Tore Rückstand, die schon in Halbzeit eins Bestand hatten. Am Einsatzwillen mangelte es den Murrtalern nicht, aber es lief nicht mehr rund. Marcel Lenz warf einen Siebenmeter an die Latte, Anspiele an den Kreis landeten im Nirvana, Würfe zum Tempogegenstoß landeten beim Gegner. Unglückliche Pfiffe in vielversprechende Aktionen hinein kamen dazu, und dann hatte auch VfL-Keeper Daniel Schlipphak Mitte der zweiten Halbzeit einige gute Aktionen.

Der HCOB kam nicht entscheidend heran. Um die 50. Minute wuchs der Rückstand auf sechs Tore an, damit war die Messe gelesen. Pfullingens Sieg war verdient, fiel aber mit 35:30 zu deutlich aus.

HC Oppenweiler/Backnang: Beutel, Koppmeier – Lenz (2/1), Buck (n.e.), Sigle (3), Vlahovic (9), Wolf (4), Schöbinger (1), Strýc (3), Kuhnle, Csauth (n.e.), Maurer (1), Raff (3), Köder (2), Düren (2).

VfL Pfullingen: Schlipphak (1), Gross (n.e) – Schmid (4), Breckel (4), Stahl (1), Roth (6), Thiemann, Prinz (1), Jabot (6/5), Möck (6), Haug (2), Fischer (4), Goller, Bauer.

Siebenmeter: 1/3:5/6 (Lenz scheitert an Schlipphak und wirft an die Latte – Jabot scheitert an Beutel). – Zeitstrafen: 12:8 Minuten (Düren, Maurer, Schöbinger, Sigle, Strýc, Vlahovic – Roth/zweimal, Thiemann/ zweimal). – Schiedsrichter: Marchlewitz/Stadtmüller (Seligenstadt/Darmstadt). – Zuschauer: 650.