Volkmer holt mit dem Team den Titel

Sportler aus Althütte überzeugt beim Pool-Billard-Ländervergleichskampf der Rollispieler in Wels

(tai). Das Billardlokal Niner’s in Wels (Österreich) war Gastgeber des erstmals ausgetragenen Drei-Nations-Cups zwischen den Rollstuhl-Nationalteams aus der Slowakei, Deutschland und Österreich. Die Hitzeschlacht wurde an Dramatik kaum überboten. Erst in der letzten Session setzte sich das deutsche Quartett gegen die Österreicher durch.

„Es war schön wieder die Nationalhymne zu hören“, brachte es der für den PBC Backnang spielende Tankred Volkmer nach zwei schweren Tagen am Billardtisch auf den Punkt. Gemeinsam mit seinen deutschen Teamkollegen wurde das Unterfangen Turniersieg aber schwerer als gedacht. Beim Althütter wechselten am ersten Tag Licht und Schatten im Minutentakt. Schöne Partien waren gegen die Konkurrenz aus Österreich und der Slowakei dabei, aber auch Fehler, die ihm in dieser Zahl nicht oft passieren. Was ihn zum Hadern mit sich selber brachte. Österreich zog hingegen im Teamwettbewerb, bei dem jeder gegen jeden spielte und jedes einzelne Spiel in die Gesamtwertung floss, kontinuierlich davon. „Ich kann mich nur bei Gatte und Jo bedanken, dass der Vorsprung nicht uneinholbar wurde“, weiß Volkmer zu schätzen. Denn Manfred Gattinger (Passau) und Jo Schuler (Ulm) hielten mit Konstanz dagegen, während auch Joey Bruch (Regensburg) keinen Spielfluss fand. Es sah also nicht gut aus zur Halbzeit nach vier von acht Spielrunden. Österreich vor Deutschland und Slowakei, auch nach der abschließenden Runde am ersten Tag war dies die Rangliste.

Allerdings gelang dem deutschen Team endlich eine Sahnerunde: Alle vier Akteure zogen ihre Partien durch und konnten den Rückstand zu den Österreichern von zwölf auf sechs Punkte verringern. Es sollte der Wendepunkt des Turniers sein, denn am letzten Tag knüpfte das deutsche Quartett an diese Leistung an, auch bei Volkmer lief es endlich rund. „Da ist mir echt ein Stein vom Herzen gefallen.“ Und mit dieser Erleichterung trug er seinen Anteil am Gesamtsieg bei. Zunächst glich Deutschland aus, überholte dann Team Austria in der Vorschlussrunde. „Vier Spielchen im Plus, in der letzten Runde schaute ich ständig nach den anderen Zwischenständen“, gestand Volkmer. Dennoch reichte die Konzentration, einen deutlichen Sieg einzufahren. Weil auch Schuler deutlich vorne lag und der an dem Wochenende ungeschlagene Gattinger knapp erfolgreich war, fiel die Niederlage Bruchs nicht ins Gewicht, der Titel wurde entführt.

Am Ende war es mit 108:103 ein knapper Erfolg für die deutsche Auswahl vor den stark aufspielenden Österreichern, das slowakische Team brach am zweiten Tag ein und kam auf nur 68 Spielpunkte. Dank der besseren zweiten Hälfte platzierte sich Volkmer mit 28 Zählern noch unter die Top 4 der erfolgreichsten Scorer hinter Gattinger (38), Schuler (33) und seinem Innsbrucker Freund Emil Schranz (35). „Gegen ihn hatte ich mit 2:4 verloren, das hatte genervt“, konnte Volkmer doch noch lachend zu Protokoll geben, nachdem die Nationalhymne gerade ausgeklungen war.