Vom Trommelkind zum Drittligaspieler

Dominik Koch hat es übers Sprungbrett zweite Mannschaft in das erste Team des HC Oppenweiler/Backnang geschafft

Mit Dominik Koch hat beim HC Oppenweiler/Backnang ein Spieler aus dem eigenen Nachwuchs über die zweite Mannschaft den Sprung ins Drittligateam geschafft. Schon im Kindesalter fieberte er bei den Handballspielen mit, nun trägt er selbst Verantwortung. Wenn es am Samstag zum VfL Pfullingen geht, kommen beim Kreisläufer Erinnerungen an eine besondere Partie der Vorrunde auf.

Vom Trommelkind zum Drittligaspieler

HCOB-Spieler Dominik Koch ist kämpferisch immer vorne mit dabei und überzeugt durch großen Einsatz.Foto: A. Becher

Von Alexander Hornauer

Schon in den vergangenen beiden Spielzeiten hat Dominik Koch regelmäßig mit dem Drittligateam trainiert. Er sammelte auch erste Einsatzminuten. Seinen Schwerpunkt hatte er aber in der zweiten Mannschaft. Mit ihr gewann er hintereinander die Meisterschaft in der Bezirksliga und in der Landesliga sowie den Bezirkspokal. Er trug zur Stabilität im Innenblock bei, häufig im Zusammenspiel mit Tim Jupe. Parallel schrieb er seine Masterarbeit (Elektro- und Informationstechnik an der Universität Stuttgart).

Vor der laufenden Runde wurde der 23-Jährige in zwei Kadern geführt; in der Württembergligamannschaft des HCOB und im Drittligateam. Denkbar wäre gewesen, dass Dominik Koch ein Leistungsträger der Zweiten ist und punktuell im Drittligateam mitwirkt. Diese Pläne erwiesen sich am zweiten Spieltag als überholt. Der aus Dessau gekommene Jakub Strýc verletzte sich schwer – und Koch spielt seither durchgängig in Team eins.

Der Kreisläufer freut sich über die Gelegenheit für den fixen Sprung ins Drittligateam, „auch wenn der Anlass mit der Verletzung von ‚Kuba‘ nicht erfreulich war. Aber ich habe kontinuierlich mittrainiert, und dann will man natürlich auch mitspielen. Es macht unheimlich Spaß auf so einem hohen Niveau.“ Die Dritte Liga nimmt er als Erlebnis und Erfahrung wahr. „Die Hallen sind in aller Regel sehr gut gefüllt und die Stimmung ist gut“, sagt Koch – bei den HCOB-Heimspielen in Oppenweiler und in Backnang sowieso, aber auch an anderen Drittligastandorten.

Schon in jungen Jahren hat Dominik Koch, der in der TVO-Jugend einstieg, die Handballspiele in der Gemeindehalle verfolgt, oftmals lautstark trommelnd. „Insofern ist es etwas Besonderes, nun selbst in der ersten Mannschaft zu spielen.“ Auch wenn er kein konkretes Vorbild hatte, „hat man sich als Jugendspieler abgeschaut, wie es die Kreisläufer in der ersten Mannschaft machen „und dann versucht, es ins eigene Spiel einzubinden.“ Das ist Koch gut gelungen, nun steht er selbst auf die Platte – und die künftige Generation drückt am Spielfeldrand die Daumen.

Was sagt Koch mit Blick auf die sportliche Aufgabenstellung? „Da ist es für mich im Vergleich zur Landesliga im vergangenen Jahr natürlich schon eine große Herausforderung.“ Sein Auftrag im Team von Trainer Matthias Heineke lautet: Eine gute Rolle in der Abwehr spielen, und im Angriff für Entlastung sorgen. Bei den HCOB-Anhängern kommt er gut an. Koch schont weder sich noch den Gegner, ist kämpferisch immer vorne mit dabei und überzeugt durch großen Einsatz.

Wenn es nun am kommenden Wochenende zum Spiel beim VfL Pfullingen geht, dann kommen positive Erinnerungen beim 1,91 Meter großen Sportler auf. „Das war ein absolutes Kampfspiel, bei dem wir unseren Ein-Tore-Vorsprung am Ende eine Minute lang verteidigt haben“, sagt Koch. Und er trug dazu bei. Er lenkte den Ball beim letzten Wurf der Pfullinger ins Aus. Dominik Koch wurde – weil er auch sonst eine gute Figur abgegeben hatte – mit einem Fass Bier als Spieler des Tages geehrt.

Wichtiger waren im Herbst die beiden Punkte, und die stünden dem HC Oppenweiler/Backnang auch im Rückspiel gut zu Buche. Schließlich geht es gegen den Abstieg. Koch weiß, dass der Start ins neue Jahr nicht rund lief, „immerhin haben wir gegen Baden-Baden unsere Schwächephasen im Vergleich zu den Spielen zuvor deutlich reduziert“. So sprang der erste Sieg im Jahr 2019 heraus. Koch sagt: „Ich sehe uns auf einem guten Weg. Allerdings müssen wir in Pfullingen in der Abwehr noch einmal ein paar Prozente drauflegen.“ Er selbst will mithelfen.

Trotz der Fokussierung auf die Aufgaben mit dem Drittligateam hat Koch seine Mannschaftskameraden aus der Zweiten nicht vergessen. „Wenn ich nicht selbst spiele, bin ich immer bei ihnen dabei und versuche, sie zu unterstützen.“ Er hofft, dass auch das Württembergligateam bald wieder siegen wird, „dann ist auch das Selbstvertrauen größer.“