Stuttgarter Kickers gegen SSV Ulm 1846

Von Tuchel über Marchese bis Letsch – viele waren bei beiden Clubs

Am Dienstag treffen die Stuttgarter Kickers im WFV-Pokal-Viertelfinale auf den SSV Ulm 1846. Zahlreiche Spieler waren in ihrer Karriere bei beiden Clubs unter Vertrag – doch auch Trainer und Sportliche Leiter reihen sich in die Liste ein. Ein Überblick

Von Tuchel über Marchese bis Letsch – viele waren bei beiden Clubs

Von 1992 bis 1994 spielte Thomas Tuchel für die Stuttgarter Kickers, danach vier Jahre beim SSV Ulm 1846.

Von Jürgen Frey

Es ist ein württembergisches Derby, es ist das Duell zweier Traditionsclubs mit gewachsener Fan-Kultur – und sowohl Regionalligist Stuttgarter Kickers als auch Drittligist SSV Ulm 1846 Fußball kämpfen als Spitzenreiter in ihren jeweiligen Ligen um den Aufstieg. An diesem Dienstag (19 Uhr/Gazi-Stadion, 7300 Tickets sind weg) geht es aber im Viertelfinale um den Pokal des Württembergischen Fußballverbandes (WFV) um den Einzug in die Runde der letzten Vier. Der Halbfinalgegner am 1. Mai (auswärts) steht mit Oberligist SG Sonnenhof Großaspach bereits fest.

Nur der WFV-Pokal-Gewinner qualifiziert sich für die erste DFB-Pokal-Runde (16. bis 19. August). Es sei denn, die Ulmer kommen ins Finale (25. Mai in Großaspach) und stehen – was so gut wie sicher ist – am Saisonende in der dritten Liga unter den ersten Vier, dann wären beide WFV-Pokal-Finalisten im DFB-Pokal vertreten.

Im Team der Blauen stehen mit David Braig, Luigi Campagna, David Kammerbauer, Lukas Kiefer, Cedric Guarino, Marcel Schmidts und Dennis De Sousa sieben Spieler mit einer Vergangenheit bei den Ulmer Spatzen. Auch Trainer Mustafa Ünal war als Nachwuchscoach an der Donau tätig. Ebenso trug die inzwischen für Marketing und Sponsoring zuständige Kickers-Legende Enzo Marchese schon den schwarz-weißen Dress. Aus dem aktuellen SSV-Kader von Trainer Thomas Wörle stand Keeper Christian Ortag schon in Degerloch unter Vertrag.

Es gibt aber noch viele weitere Spieler, Trainer und Sportliche Leiter, die in beiden Vereinen Spuren hinterlassen haben. Thomas Tuchel, Welttrainer des Jahres 2021, verbindet dabei sogar etwas ganz Besonderes mit den Kickers und Ulm. Es waren die einzigen beiden Vereine, für die er als Aktiver am Ball war.

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WFV-Pokal

ViertelfinaleSG Empfingen – SG Sonnenhof Großaspach 2:4 n.V., TSV Buch – Türkspor Neckarsulm 2:1, Stuttgarter Kickers – SSV Ulm 1846 Fußball, SSV Reutlingen – VfR Aalen (beide 16.4., 19 Uhr).

HalbfinaleSG Sonnenhof Großaspach – Sieger Kickers/Ulm, TSV Buch – Sieger Reutlingen/Aalen (beide geplant für 1. Mai).

Endspiel In der Wir-machen-Druck-Arena in Großaspach am 25. Mai. (jüf)

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Der aktuelle Kickers-Chefcoach Mustafa Ünal war vor seiner Zeit bei den Blauen von 2013 bis 2017 als Nachwuchstrainer (U16, U17 und U19) beim SSV Ulm 1846 tätig. Ünal wuchs in Wiesensteig im Kreis Göppingen auf. Im September 2021 übernahm er als Chefcoach die erste Mannschaft der Kickers.

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Auch Sven Ackermann, Kickers-Co- und U-19-Trainer, war schon für den SSV Ulm 1846 tätig.

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Thomas Tuchel im Trikot der Stuttgarter Kickers. Die einzigen beiden Spielerstationen des Welt-Trainers (2021) vom FC Bayern im aktiven Bereich hießen Stuttgarter Kickers (1992 bis 1994) und SSV Ulm 1846 (1994 bis 1998).

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Lukas Kiefer (li.) und David Kammerbauer sind aktuell Teamkollegen bei den Kickers. Beide spielten für beide Vereine.

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Alessandro Abruscia (re.) und Marcel Schmidts kennen beide Vereine sehr gut. Abruscia spielte insgesamt neun Jahre für die Kickers, in der Saison 2019/20 war der Mittelfeldspieler in Ulm am Ball. Danach wechselte der gebürtige Waiblinger zum Regionalligisten VfR Aalen, wo er heute noch unter Vertrag steht. Schmidts ist aktueller Stammspieler bei den Blauen, davor war er sechs Jahre für die Spatzen am Ball.

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Cedric Guarino (oben) und David Braig spielen aktuell gemeinsam bei den Stuttgarter Kickers und haben beide eine Vergangenheit beim SSV Ulm 1846.

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Ralf Allgöwer (li., im VfB-Dress mit Jürgen Klinsmann) spielte von 1987 bis 1989 für die Kickers. In Ulm war er von 1991 bis 1994 aktiv.

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Marc Arnold stammt aus der Kickers-Jugend, spielte 1993/94 eine Saison in Ulm und wechselte danach zu Borussia Dortmund. Zuletzt war er Sportgeschäftsführer beim Chemnitzer FC.

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Ralf Becker spielte von 1996 bis 1998 für die Kickers. In Ulm war der gebürtige Leonberger 2009/2010 Trainer. Zuletzt fungierte er als Sportgeschäftsführer von Drittligist Dynamo Dresden.

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Markus Beierle (li., gegen Jürgen Kramny im Mainzer Dress) spielte 1993 bis 1995 beim SSV Ulm 1846, danach drei Jahre bei den Stuttgarter Kickers und war immer ein Garant für Tore.

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Ulrich Böpple (2. v. re.) verteidigte von 1984 bis 1986 für die Stuttgarter Kickers, danach drei Jahre bei den Ulmer Spatzen. Seine Karriere beendete er beim SV Bonlanden.

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Torwart Thomas Bromma stand in der U19 in Ulm zwischen den Pfosten, von 2019 bis 2022 spielte er für die Kickers, der aktuelle Verein des 31-Jährigen ist Oberligist FSV Hollenbach.

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Luigi Campagna war von Januar 2018 bis Juni 2019 beim SSV Ulm 1846 am Ball, über die Station Kickers Offenbach kam der robuste Mittelfeld-Abräumer im Januar 2021 nach Degerloch.

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Volkan Celiktas (li., gegen Melvin Ramusovic) spielt aktuell für den Oberligisten SG Sonnenhof Großaspach, früher aber auch für die Kickers und Ulm.

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Waldemar Cimander: 1982 bis 1988 Torwart bei den Kickers, 1988/89 Torwart in Ulm.

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Hans „Ebo“ Eberle (re.) jubelt neben dem Kickers-Original und ehemaligen Ehrenratsvorsitzenden Fritz Seeger (verstorben 2009) auf der Haupttribüne. Eberle stammte aus Ulm und kam 1953 zu den Kickers, bei denen er verschiedene Funktionen innehatte. Er verstarb 1998.

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Der gebürtige Stuttgarter Frank Elser wechselte nach seiner Zeit in Ulm (1983 bis 1985) am Ende seiner Karriere für vier Jahren zu den Kickers.

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Tobias Flitsch war 2017/18 Trainer in Ulm und holte dabei durch einen 3:0-Endspielsieg gegen den TSV Ilshofen auch den WFV-Pokal, danach trainierte er eine Saison die Kickers. In den Aufstiegsspielen scheiterte er mit einer verletzungsbedingt geschwächten Mannschaft mit zwei 1:1-Unentschieden gegen Röchling Völklingen und Bayern Alzenau. Aktuell trainiert Flitsch den Landesligisten JC Donzdorf.

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Janusz Gora (re.), Torsten Raspe: Beide Mittelfeldspieler waren für die Kickers und die Spatzen am Ball.

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Marco Grüttner spielte für viele Vereine in Württemberg – auch für die Kickers und den SSV 1846. Aktuell ist der ehemalige Stürmer sportlicher Berater bei Regionalligist VfR Aalen.

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Heiko Gumper (li., gegen Branko Okic) – die Mittelfeld-Arbeitsbiene war für Blau und Schwarz-Weiß am Ball.

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Ndriqim Halili wird von Coach Tobias Fliltsch festgehalten – der Offensivmann spielte 2016/17 für Ulm, 2018/19 für die Kickers.

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Die technisch starken Mittelfeldstrategen Rainer Scharinger (li.) und Adnan Kevric spielten auch für die Stuttgarter Kickers und den SSV Ulm 1846. Kevric stand nach seiner Zeit bei den Blauen von 1993 bis 2000 ein Jahr lang an der Donau unter Vertrag. Scharinger spielte dagegen erst für den SSV (1999 bis 2001) und dann ein Jahr in Degerloch.

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Johannes Ludmann (li.) zeigte eine Qualitäten als offensiver Außenverteidiger im Dress der Blauen und der Ulmer Spatzen. Auf dem Foto ist er im Zweikampf mit Daniel Elfadli, der inzwischen bei Zweitligist 1. FC Magdeburg spielt.

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Markus Lösch (li.) und Mario Klotz (re./aktuell Trainer des Oberligisten FC 08 Villingen) waren für Ulm und die Kickers im Einsatz

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Enzo Marchese bei der Kickers-Aufstiegsfeier 2023 im Partymodus. Der ehemalige Kapitän kümmert sich inzwischen um die Sponsoren der Blauen – von 2006 bis 2009 spielte er in Ulm.

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Dieter Märkle war 2016/17 in verschiedenen Funktionen für die Kickers tätig – als Nachwuchskoordinator, Trainer der zweiten Mannschaft und Interimscoach der ersten Mannschaft. In Ulm fungierte der gelernte Polizist als Spieler, Trainer und NLZ-Chef.

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Christian Ortag kam 2017 vom FC Ingolstadt II zu den Kickers, blieb eine Saison und wechselt dann zum SSV Ulm 1846. Der gebürtige Karlsruher stammt aus der KSC-Jugend.

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Markus Pleuler (vorne, gegen Michael Bochtler im Aalener Dress) wirbelte für die Kickers und Ulm.

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Sreto Ristic (re., gegen Christian Kritzer) spielte in Ulm und war bei den Kickers Co-Trainer unter Horst Steffen. 2021/22 trainierte Ristic Regionalligist Kickers Offenbach, danach den Halleschen FC, wo er vor kurzem entlassen wurde.

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Tobias Rühle spielte in der Saison 2012/13 für die Kickers. Über die Stationen SG Sonnenhof Großaspach, Preußen Münster und KFC Uerdingen heuerte der gebürtige Herbrechtinger (Kreis Heidenheim) im Januar 2020 beim SSV Ulm 1846 an. Inzwischen stürmt er für den Bayern-Regionalligisten FV Illertissen.

Von Tuchel über Marchese bis Letsch – viele waren bei beiden Clubs

Paul Sauter (76) gab als Trainer ein kurzes Gastspiel bei den Kickers – vom 1. Juli 1994 bis zum 26. Oktober 1994. Für den SSV Ulm 1846 war der frühere Chefcoach der WFV-Auswahl in verschiedenen Funktionen dagegen mehrere Jahre tätig.

Von Tuchel über Marchese bis Letsch – viele waren bei beiden Clubs

Stürmer Michael Schürg (li., gegen Marcel Rapp, inzwischen Coach bei Bundesligaaspirant Holstein Kiel) hatte viele Stationen in Württemberg – darunter auch die Kickers und Ulm.

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Die Trainer Thomas Letsch (li.) und Marcus Sorg verbindet, dass sie beide eine Vergangenheit bei den Stuttgarter Kickers und dem SSV Ulm 1846 haben. Der gebürtige Ulmer Sorg war lange Zeit Co-Trainer der deutschen Nationalmannschaft, der gebürtige Esslinger Letsch wurde vor kurzem bei Bundesligist VfL Bochum überraschend beurlaubt.

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Lutz Siebrecht (re., neben Kickers-Chef Rainer Lorz) formte als Sportlicher Leiter zu einem großen Teil das aktuelle Team der Blauen. Im Oktober 2021 verabschiedete sich der gebürtige Geislinger zu Lok Moskau, längst ist er wieder zurück, verfolgt das Geschehen intensiv, aber noch ohne sportliches Engagement. Siebrecht war von 2015 bis 2018 als Sportlicher Leiter für den SSV Ulm 1846 tätig. In diese Zeit fiel auch der Aufstieg der Spatzen in die Regionalliga.

Von Tuchel über Marchese bis Letsch – viele waren bei beiden Clubs

Nikola Trkulja spielte für die Kickers und den SSV Ulm 1846, bei dem sein Vater Dragan ein Idol ist.

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Michael Zeyer (re., neben dem damaligen Kickers-Trainer Tomi Stipic) spielte von 1987 bis 1989 gemeinsam mit seinem Zwillingsbruder Andreas für den SSV Ulm 1846. Bei den Stuttgarter Kickers war er Sportdirektor – zum zweiten Mal vom 18. September 2013 bis zu seinem Rücktritt am 20. Oktober 2016.