Wolfsburg braucht „Schritt nach vorn“ beim Bundesliga-Start

Von Von Sebastian Stiekel, dpa

dpa Wolfsburg. Drei Siege braucht der VfL Wolfsburg in der Europa-League- Qualifikation, der erste ist geschafft: 4:0 gewann der Club in Albanien. Vor dem Bundesliga-Start gegen Leverkusen macht aber ein Mannschaftsteil große Sorgen.

Wolfsburg braucht „Schritt nach vorn“ beim Bundesliga-Start

Traf zum 4:0-Endstand in Albanien: Wolfsburgs Admir Mehmedi in Aktion. Foto: Hektor Pustina/AP/dpa

Die kurze Zeit zwischen dem ersten Sieg in der Europa-League-Qualifikation und dem ersten Spiel in der Fußball-Bundesliga ist für die Spieler des VfL Wolfsburg schon einmal ein Vorgeschmack auf das, was bis Weihnachten fast jede Woche auf sie zukommen könnte.

Noch in der Nacht zu Freitag flog die Mannschaft von Tirana nach Braunschweig zurück. Am Samstag wird noch einmal trainiert, am Sonntag dann schon wieder gegen Bayer Leverkusen (18.00 Uhr/Sky) gespielt. Europa League, Bundesliga, Europa League, Bundesliga: Sollten auch die beiden nächsten internationalen Quali-Spiele so ausgehen wie das 4:0 (2:0) beim albanischen Vizemeister FK Kukesi, dann werden die „Wölfe“ in diesem Jahr noch acht Mal nach diesem Rhythmus tanzen.

„Wir sind zufrieden, jetzt in der nächsten Runde zu stehen“, sagte Trainer Oliver Glasner noch im Air Albania Stadion. Das erste von maximal drei Qualifikationsspielen auf dem Weg in die Gruppenphase ist damit abgehakt, das zweite steht am nächsten Donnerstag in Wolfsburg gegen den ukrainischen Club Desna Tschernihiw an. Auch der mögliche Gegner in der letzten sogenannten Playoff-Runde wird bereits an diesem Freitag um 14.00 Uhr in der Schweiz ausgelost.

Doch erst einmal geht es am Sonntag gegen Leverkusen. Und in der neuen Bundesliga-Saison will der VfL etwas erreichen, das in der 75-jährigen Geschichte dieses Vereins weder der Meistermannschaft von 2009 noch den Pokalsiegern von 2015 gelang: Am Ende zum dritten Mal nacheinander auf einem internationalen Startplatz zu stehen.

Der Auftaktgegner gehört als Tabellenfünfter der vergangenen Saison zu den Konkurrenten auf dem Weg dorthin. „Leverkusen hat viel Qualität und Tempo in der Offensive. Das heißt, wir müssen einen Schritt nach vorn machen“, sagte Glasner nach dem Kukesi-Spiel.

Denn eine Abwehrarbeit wie am Donnerstagabend wird am Sonntag nicht reichen, auch wenn Bayer 04 gerade mit Kai Havertz und Kevin Volland zwei Offensivkräfte für rund 100 Millionen Euro verkauft hat. „Man merkt, dass uns hinten manchmal noch die Abstimmung fehlt“, sagte Glasner, der nun schon zu Beginn des möglichen 24-Spiele-Marathons bis Weihnachten mit den Personalproblemen umgehen muss, die einen in der Regel erst mitten in einer langen Saison treffen.

Sein bester Innenverteidiger Marin Pongracic hat das Pfeiffersche Drüsenfieber, die beiden Rechtsverteidiger William und Kevin Mbabu sind verletzt. Der Aushilfs-Abwehrchef Josuha Guilavogui muss gegen Bayer Leverkusen eine Gelb-Rot-Sperre absitzen, den defensiven Mittelfeldspieler Maximilian Arnold wechselte Glasner in Tirana wegen Schmerzen am Sprunggelenk schon in der ersten Halbzeit aus. Arnold verletzte sich aber nicht so schwer wie im ersten Moment befürchtet. „Es ist nicht ganz so schlimm. Er hat noch Schmerzen. Aber wenn es die Schmerzen zulassen, kann er am Sonntag gegen Bayer Leverkusen spielen“, sagte Trainer Oliver Glasner.

Viele Alternativen bleiben dennoch nicht mehr, zumal ein Abwehrspieler (Marcel Tisserand) in dieser Woche noch an Fenerbahce Istanbul verkauft wurde und ein anderer (Jeffrey Bruma) nicht mehr berücksichtigt wird. Immerhin erlebte der erst 20 Jahre junge Neuzugang Maxence Lacroix in Tirana einen besonderen Moment, als er in der 33. Minute sein erstes Tor für den VfL schoss. Die weiteren Treffer erzielten Wout Weghorst (21./74.) und Admir Mehmedi (90.).

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