Zauberwort Präzision: DFB-Frauen haben Steigerungspotenzial

dpa Aachen. Was können die deutschen Fußball-Frauen tatsächlich? Die Frage blieb im Spiel gegen Belgien weitgehend unbeantwortet, weil der Gegner nicht wirklich stark war. Was es zu verbessern gilt, vor allem schon im Spiel gegen die Niederlande am Mittwoch, wurde aber sichtbar.

Zauberwort Präzision: DFB-Frauen haben Steigerungspotenzial

Deutschlands Spielerinnen klatschen sich nach dem 2:0-Sieg ab. Foto: Federico Gambarini/dpa

Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg wollte nicht zu kritisch sein. Dazu bestand auch kein Anlass. Immerhin hatte die Frauenfußball-Nationalmannschaft das erste Länderspiel des Jahres gegen Belgien überaus souverän mit 2:0 (1:0) gewonnen.

Aber eben nur mit 2:0 und nicht wie der nächste Gegner Niederlande mit 6:1. Die Chance, es dem Europameister gleich zu tun, war da, denn der Kontrahent hatte allenfalls Mittelmaß.

Das am häufigsten gebrauchte Wort nach Spielschluss war Präzision. Denn an der mangelte es den DFB-Frauen. Wer gedacht hatte, dass das frühe 1:0 durch Svenja Huth bereits nach zwei Minuten Sicherheit in das deutsche Spiel bringen und der Gegner deutlich besiegt werden würde, wurde enttäuscht. Vor allem, weil es an Präzision fehlte. „Der letzte Pass kam nicht an. Die einfache Lösung wurde nicht gefunden. Viele Flanken kamen nicht dahin, wo sie hinkommen sollen. Oftmals wollten wir mit dem Kopf durch die Wand“, kritisierte Voss-Tecklenburg.

Die Bereitschaft, etwas besser zu machen oder es erzwingen zu wollen, wenn etwas nicht geklappt hat, sei richtig und gut, aber es geschehe eben etwas zu kompliziert. „Und deshalb bin ich zufrieden, dass wir aus diesem Spiel ein paar Szenen zeigen können, wie wir es besser lösen müssen und besser lösen wollen“, sagte die Trainerin.

Eine Begründung für einige Unzulänglichkeiten hatte Huth, die auch die Vorarbeit zum 2:0 durch Lea Schüller (55.) leistete, parat. „Wir haben uns jetzt in diesem Kreis lange nicht gesehen und zusammengearbeitet. Da kann noch nicht alles klappen“, sagte die Wolfsburgerin, die beste Spielerin auf dem Platz war. Die Bundestrainerin argumentierte, dass einige Spielerinnen noch keine Spielpraxis in diesem Jahr und mehr mit sich als mit der Partie zu tun hatten. „Das alles ist aber kein Drama, es war das erste Spiel des Jahres“, sagte Voss-Tecklenburg.

Gegen die Niederlande am Mittwoch (18.30 Uhr/Eurosport), wenn es um den Sieg im Mini-Turnier der drei gemeinsamen WM-Bewerberländer für 2027 geht, verlangt sie dann schon mehr. „Da werden wir ganz anders gefordert, vor allem auch defensiv. Und dann muss es eben auch nach vorn genauer werden, weil man so viele Gelegenheiten nicht bekommen wird“, sagte Voss-Tecklenburg.

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