Zum ersten Mal im Saarland:HCOB hofft auf Überraschung

Drittliga-Handballer wollen bei der HG Saarlouis die ersten Punkte in dieser Saison einfahren

Eine Premiere feiern die Handballer des HC Oppenweiler/Backnang auf alle Fälle: Sie treten erstmals zu einem Punktspiel im Saarland an. Dabei soll es aber nicht bleiben. Auch auf dem Spielfeld will der Drittligist quasi Neuland betreten und beim Zweitliga-Absteiger HG Saarlouis die ersten Punkte in dieser Saison einfahren. Dabei wartet in der Stadtgartenhalle am Samstag ab 19.30 Uhr eine große Herausforderung auf die Murrtaler.

Zum ersten Mal im Saarland:
HCOB hofft auf Überraschung

Der Fehlstart ist aufgearbeitet, Tom Kuhnle und der HCOB wollen die Trendwende. Foto: A. Becher

Von Alexander Hornauer

Mit 0:8 Punkten kann der Saisonstart der Handballer aus dem Murrtal nur als völlig verkorkst bezeichnet werden. Zudem war vor allem die Leistung beim 27:37 gegen HBW Balingen-Weilstetten II im vergangenen Heimspiel schwach. Im Lauf dieser Woche habe es eine schonungslose Analyse gegeben, berichtet HCOB-Trainer Matthias Heineke und glaubt an den erhofften Lerneffekt: „Beim Videostudium hat jeder selbst gesehen, wie viele sogenannte unerzwungene Fehler wir gemacht haben und wie leicht es der Gegner hatte, die Punkte mitzunehmen.“ Der 36-Jährige gesteht unumwunden ein, dass ihn das sehr geärgert hat. Im Training wurde an den Fehlerquellen gearbeitet, ein Fokus lag auf der Vermeidung von technischen Fehlern und der Erhöhung der Konzentrationsfähigkeit.

Heineke hat sich eingehend mit dem Rivalen am morgigen Samstag beschäftigt, legt den Schwerpunkt in der Vorbereitung allerdings in erster Linie auf seine eigene Mannschaft. „Wichtig ist, dass wir über 60 Minuten eine konzentrierte und gute Leistung abrufen.“ Die Abwehrleistung sei – wenn sich die Defensive formiert habe – so schlecht nicht gewesen. „Nun wollen wir unsere Ballverluste reduzieren, die zusammen mit unserem schlechten Rückzugsverhalten zu Gegentoren geführt haben.“ Gelingt dies, dann könnte dies ganz beiläufig auch positive Auswirkungen auf das Angriffsspiel haben, weil nicht mehr so viele Bälle im Aufbauspiel verloren gehen.

Unstrittig ist freilich auch: Oppenweiler/Backnang steht in der 35000-Einwohner-Stadt im Westen des Saarlands vor einer richtig hohen Hürde. Die HG Saarlouis kämpfte in den vergangenen neun Jahren nämlich in der Zweiten Bundesliga um Punkte. Nachdem es anfangs einige Platzierungen im Tabellenmittelfeld gegeben hatte, waren die jüngsten Spielzeiten vom Kampf gegen den Abstieg geprägt. In der Vorsaison wurde die HG dann Letzter und muss nun erstmals in der Dritten Liga antreten. Mit Philipp Kessler übernahm ein langjähriger Handballer das Traineramt, er mischt auch aktuell noch manchmal mit. Im Kader gab es viel Bewegung – zehn Spieler gingen, acht Neue kamen.

„Trotz dieses Umbruchs haben sie eine sehr erfahrene Mannschaft. Im Rückraum sind sie individuell stark besetzt und haben mit Peter Walz einen robusten Kreisläufer“, sagt Heineke. Saarlouis hat einen Mittelfeldplatz im Visier und mit 4:4 Zählern eine ausgeglichene Bilanz, dürfte aber auch noch in der Findungsphase sein. Und genau das zeigt wieder auf, warum es aus HCOB-Sicht so wichtig wäre, die Fehler zu vermeiden, die dem Kontrahenten die einfachen Tore ermöglichen. Denn wenn auch Saarlouis hart für jeden einzelnen Treffer arbeiten muss, steigen die Aussichten auf einen Überraschungscoup im Saarland.

Die Personalsituation ist unverändert: Rückraumschütze Benjamin Röhrle sowie Außenspieler Johannes Csauth fallen mit Knieverletzungen bis in das neue Jahr aus. Kreisläufer Jakub Strýc wurde nach dem Kreuzbandriss mittlerweile operiert, auch er fehlt noch lange. Sonst sind alle fit und im Training, was zum Beispiel beim erst vor eineinhalb Wochen aus dem Krankenstand zurückgekehrten Ruben Sigle sehr wichtig ist – hilft ihm doch jede Übungseinheit, um zu alter Form zurückzufinden.

Der HCOB setzt einen Fanbus ein. Abfahrt ist um 13.45 Uhr am Freibad in Oppenweiler. Anmeldungen nimmt Erich Maier unter der Telefonnummer 07191/4216 entgegen.