Zum Neustart mit der alten Stärke geglänzt

Nach einer fast zweijährigen Pause bejubeln die Backnanger Tennismänner beim Wiederbeginn ein 6:3 gegen den TC Oberstenfeld. Zum Auftakt der Württembergliga gewinnt das TSG-Sextett gegen den starken Nachbarn gleich alle drei Doppel.

Zum Neustart mit der alten Stärke geglänzt

Feierte mit Backnang einen guten Einstand und gewann 6:3: Nils Hoffacker. Foto: A. Becher

Von Uwe Flegel

Es war eine enge Kiste, der 6:3-Auftaktsieg der Backnanger Tennismänner. Und das nicht nur lange Zeit auf dem Platz. Am Schluss ging es für die Gastgeber und ihren Kontrahenten TC Oberstenfeld auch darum, rechtzeitig in die Kabinen zu kommen. Nachdem sich die beiden Württembergligisten zuvor schweißtreibende Duelle bei hochsommerlichen Temperaturen geliefert hatten, waren beim abschließenden Doppel dunkle Wolken am Himmel aufgezogen. Wobei die TSG diese auf sportlicher Ebene nicht mehr fürchten musste. Denn nachdem es im Vergleich des Teams aus dem Murrtal mit dem Sextett aus dem Bottwartal nach dem Einzeln noch 3:3 gestanden hatte, machten die Hausherren in den Doppeln alles klar und gewannen alle drei. Einzig von der Wetterseite drohte am Ende noch Gefahr.

Super Auftakt für die Hausherren und die Gästemannschaft

Ansonsten war es für Trainer Hans-Ulrich Kirmse und seine Männer aber ein guter Start. Einer, auf den die Tennicracks geradezu hingefiebert hatten. Schließlich ist es zwei Jahre her, seit der Württembergligist das letzte Mal zum Punkte kämpfte. Dann kam Corona und es folgten viele, viele Monate der Pause. Entsprechend froh und gleichzeitig auch ein wenig aufgeregt waren die Beteiligten, dass es nun wieder los geht. Zumal „die Jungs ja in der Zwischenzeit wenig beziehungsweise keine Turnier spielen konnten“, wie Kirmse berichtete. Backnangs Trainer nahm deshalb auch den Gegner mit ins Boot, als er feststellte: „Es ist für beide Mannschaften ein super Auftakt.“ Das sicher auch, weil es sich doch einige Tennisbegeisterte nicht hatten nehmen lassen, das erste offizielle Mannschaftsspiel der TSG nach der langen Pause zu beobachten. Wobei die Gäste aus dem nahen Oberstenfeld ebenfalls einige Zuseher mitgebracht hatten.

Voll und ganz waren letztendlich aber nur die Hausherren zufrieden. Coach Kirmse freute sich einmal mehr darüber, dass „unsere Doppelstärke wieder extrem zum Ausdruck gekommen ist.“ Sie hatten nach den ausgeglichenen Einzeln den Ausschlag gegeben. Der Brite Billy Harris und Routinier Elmar König sowie der Franzose Sebastien Boltz und Nico Hoffacker hatten ihre Kontrahenten Marcelo Zormann und Patrick Kienzle sowie Edison Ambarzumjan und Steffen Class jeweils in zwei Sätzen mit 6:3, 6:2 besiegt. Damit war bereits alles klar und der Dreisatzerfolg der Backnanger Florian Jakob und Nico Hadeler gegen Julian Schöller und Emil Rast (6:7, 6:1, 10:3) nur noch die Kirsche auf der TSG-Torte.

Wobei das Ergebnis deutlicher erscheint als die Partie gewesen war, hing das 3:3 am Ende der Einzel für Backnang doch am seidenen Faden. „Der Sieg von Maximilian Hepp gegen Julian Schüller war das Schlüsselspiel“ gestand Kirmse nach dem 6:2, 7:6 seiner Nummer drei ein. Der Ausgleich und der Coach durfte aufatmen. Es hatte nicht viel gefehlt und sein Team wäre mit einem 2:4-Rückstand in die Doppel gegangen. Denn im zweiten Satz lag Hepp im Tiebreak bereits 0:5 zurück, um dank sieben Zählern in Folge doch noch zu gewinnen. Zuvor war es für Backnang in den Einzeln „eher unglücklich gelaufen“, erzählte Kirmse. Er dachte dabei ans Duell seiner Nummer vier Florian Jakob, der gegen Emil Rast jeweils den Tiebreak und damit nach Sätzen mit 6:7, 6:7 verlor. Zudem hatte Nico Hadeler an Nummer fünf gegen Steffen Class nach einem 6:4 im ersten Durchgang im zweiten Satz gar vier Matchbälle und verlor das Duell am Ende noch 6:7 und 3:10. Deshalb war es beim Punkt von Hepp sowie den zwei Zählern von Boltz (6:3, 6:4 gegen Ambarzumjan) und Nils Hoffacker (6:2, 6:2 gegen Patrick Kienzle) geblieben, nachdem der Brite Harris den Vergleich der ausländischen Spitzenspieler mit den Brasilianer Marcelo Zormann mit 4:6, 3:6 verloren hatte.

Nach dem Sieg im Schlüsselspiel darf Maxi Hepp Pause machen

Ganz ohne Spuren waren die spannenden Einzel bei der TSG aber doch nicht geblieben. Hepp hatte in dem aufreibenden Duell so viel Kraft gelassen, dass er in den Doppeln geschont und vom Spezialisten Elmar König ersetzt wurde. Eine Taktik, die ebenso aufging, wie es die TSG rechtzeitig gerichtet bekam, ohne ständig gen Himmel blicken zu müssen. So aber war’s für Hans-Ulrich Kirmse insgesamt einfach ein toller „Lichtblick nach und in der ganzen Coronazeit“. Endlich dürfen seine Tennisteams wieder um Punkte kämpfen und waren dann auch noch mit diesem Sieg gut gestartet.