Zverev nach Erfolg über Federer im Halbfinale von Shanghai

dpa Shanghai. Mit der sechsten Chance entscheidet Alexander Zverev ein hochklassiges Viertelfinale gegen Roger Federer in Shanghai für sich. Die deutsche Nummer eins freut sich nicht nur über den Sieg.

Zverev nach Erfolg über Federer im Halbfinale von Shanghai

Alexander Zverev feiert seinen Sieg gegen Roger Federer. Foto: Andy Wong/AP/dpa

Dank eines seiner besten Tennis-Matches in diesem Jahr hat sich Alexander Zverev gegen Roger Federer ins Halbfinale des Masters-Turniers von Shanghai gekämpft.

Durch das hochverdiente 6:3, 6:7 (7:9), 6:3 gegen den Schweizer Altmeister steigerte der nervenstarke Zverev auch seine Chancen, sich noch für die ATP Finals der besten acht Spieler dieser Saison zu qualifizieren. Im vorigen Herbst hatte der Hamburger bei den Finals in London den bisher größten Triumph seiner Karriere gefeiert.

„Für mich ist das Wichtigste, dass ich wieder gutes Tennis spiele, und dann werde ich es auch wieder schaffen“, sagte Zverev im TV-Sender Sky. „Dieses Match hat besonderen Wert, weil ich das ganze Jahr nicht mein bestes Tennis gespielt habe.“

Gegen den Grand-Slam-Rekordsieger sah Zverev im siebten offiziellen Vergleich der beiden am Ende des zweiten Satzes schon wie der Sieger aus. Der 22-Jährige besaß beim 6:5 mit Aufschlag drei Matchbälle in Folge. Doch der 38 Jahre alte Federer wehrte sich grandios und erzwang den Tiebreak. Dort konnte Zverev zwei weitere Chancen nicht nutzen und kassierte den Satzausgleich. Davon ließ er sich aber nicht beeindrucken, schaffte im entscheidenden Durchgang ein schnelles Break zum 2:0 und durfte beim sechsten Matchball nach 2:04 Stunden schließlich doch jubeln.

„Ich habe nicht das Gefühl gehabt, dass ich schlechtes Tennis spiele“, sagte Zverev nach dem vierten Sieg über Federer zu den verpassten Matchbällen. „Ich wusste, wenn ich so spiele wie in den ersten beiden Sätzen, habe ich eine Chance.“

Nächster Gegner ist am Samstag US-Open-Halbfinalist Matteo Berrettini, der es ebenfalls noch nach London schaffen will. Der Weltranglisten-13. aus Italien setzte sich gegen den Österreicher Dominic Thiem 7:6 (10:8), 6:4 durch. Zverev hat in diesem Jahr einmal gegen Berrettini verloren und im Vorjahr einmal gewonnen.

Zuvor war der Weltranglisten-Erste Novak Djokovic ausgeschieden. Der Serbe unterlag 6:3, 5:7, 3:6 gegen den Griechen Stefanos Tsitsipas. Schon vor dem Halbfinaleinzug hatte der 21 Jahre alte Weltranglisten-Siebte erstmals die Qualifikation für die ATP Finals sicher. Tsitsipas profitierte von der vorangegangenen Niederlage des Italieners Fabio Fognini, der zu Zverevs Konkurrenten um eines der beiden noch verfügbaren Tickets zählt, gegen US-Open-Finalist Daniil Medwedew aus Russland. Qualifiziert für den Jahresabschluss sind auch schon Federer, Djokovic, Rafael Nadal, Medwedew und Thiem.