Telefonat mit Netanjahu

Biden bekräftigt Kritik an geplanter Offensive in Rafah

Nach dem Evakuierungsaufruf der israelischen Armee in Rafah hat US-Präsident Joe Biden seine Kritik an der geplanten israelischen Bodenoffensive. In einem Telefonat mit Benjamin Netanjahu bekräftigte Biden am Montag „seine klare Haltung zu Rafah“.

In einem Telefonat mit dem israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu habe Biden am Montag „seine klare Position zu Rafah wiederholt“.

© dpa/Evan Vucci

In einem Telefonat mit dem israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu habe Biden am Montag „seine klare Position zu Rafah wiederholt“.

Von red/AFP

Nach dem Evakuierungsaufruf der israelischen Armee in Rafah hat US-Präsident Joe Biden seine Kritik an der von Israel geplanten Bodenoffensive in der Stadt im südlichen Gazastreifen erneuert. In einem Telefonat am Montag mit dem israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu habe Biden „seine klare Position zu Rafah wiederholt“, teilte das Weiße Haus mit. Biden hatte in den vergangenen Monaten wiederholt deutlich gemacht, dass er die geplante israelische Bodenoffensive in der Stadt ablehnt.

In dem Telefonat habe Netanjahu seinerseits zugesichert, dass der Grenzübergang Kerem Schalom zum Gazastreifen für humanitäre Hilfslieferungen geöffnet bleiben solle. Israel hatte diesen Grenzübergang nach einem Raketenangriff vom Sonntag geschlossen. Bei dem Angriff, den die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas für sich reklamierte, waren laut der israelischen Armee drei ihrer Soldaten getötet und ein Dutzend weitere Menschen verletzt worden. 

Die Lage in Rafah verschärfte sich am Montag weiter. Die israelische Armee forderte die Bewohner des Ostteils der Stadt zur Evakuierung auf und leitete nach eigenen Angaben auch bereits einen Evakuierungseinsatz „von begrenztem Umfang“ ein. Nach Angaben des palästinensischen Zivilschutzes verstärkte die israelische Armee nach dem Evakuierungsaufruf ihre Luftangriffe in Ost-Rafah. Zwei dortige Viertel seien bombardiert worden, sagte ein Zivilschutz-Sprecher der Nachrichtenagentur AFP. 

1,2 Millionen Menschen haben in Rafah Zuflucht vor den Kämpfen gesucht

In der Stadt im südlichen Gazastreifen haben rund 1,2 Millionen Menschen Zuflucht vor den Kämpfen zwischen Israels Armee und der Hamas gesucht. Die israelische Regierung bezeichnet Rafah als die letzte verbliebene Hamas-Hochburg.

Die massiven israelischen Angriffe im Gazastreifen waren durch den in seiner Brutalität und seinem Ausmaß beispiellosen Überfall der Hamas auf Israel vom 7. Oktober ausgelöst worden. Dabei wurden nach israelischen Angaben etwa 1170 Menschen getötet und rund 250 weitere als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. 

Durch die anschließenden israelischen Angriffe im Gazastreifen wurden nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums, die sich nicht unabhängig überprüfen lassen, inzwischen mehr als 34.700 Menschen getötet.

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Erstellt:
6. Mai 2024, 19:46 Uhr

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