Kommentar: Die unterschätzte Gefahr

Kommentar: Die unterschätzte Gefahr

Wie viele Menschen durch Kleinwaffen und leichte Waffen jedes Jahr sterben, wird oft vergessen.

© dpa/Paul Zinken

Wie viele Menschen durch Kleinwaffen und leichte Waffen jedes Jahr sterben, wird oft vergessen.

Von Rebekka Wiese

Berlin - Ganz gleich, wohin man gerade in dieser Welt blickt: Fast überall findet man Krisen, Kriege und Konflikte. Da wirkt es fast aus der Zeit gefallen, dass die Bundesregierung nun ihren Abrüstungsbericht vorgelegt hat. Und doch ist es richtig, das Thema auch jetzt nicht zu vergessen. Zwar muss Europa angesichts der Bedrohung aus Russland aufrüsten, doch in anderen Bereichen kann man auf Fortschritte hoffen.

Zum Beispiel, wenn es um die Waffen geht, die besonders gefährlich und zugleich besonders unterschätzt sind: Kleinwaffen und leichte Waffen, also etwa Gewehre und Maschinenpistolen. Es sind solche Waffen, mit denen jedes Jahr weltweit die meisten Menschen getötet werden. Nicht ohne Grund spricht man von ihnen als „Massenvernichtungswaffen des 21. Jahrhunderts“. Trotzdem wird diese Waffenart gern vergessen, wenn man über Abrüstung spricht. Zu den besonders betroffenen Regionen zählen auch welche, die aus deutscher Perspektive fast um die Ecke liegen – der westliche Balkan zum Beispiel. Es ist richtig, dass die Bundesregierung in diesem Bereich Abrüstungsprojekte mit Geld unterstützt.

Selbst in Zeiten der Aufrüstung darf man somit auf Abrüstung hoffen. Im besten Fall werden sich die europäischen Staaten auch wieder darauf konzentrieren können, ihre Waffenbestände abzubauen. Auch wenn sich dieser Tag sehr fern anfühlt, solange russische Raketen auf die Ukraine fliegen.

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Erstellt:
17. April 2024, 22:10 Uhr
Aktualisiert:
18. April 2024, 21:55 Uhr

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