Bätzing kritisiert mangelnden Veränderungswillen der Kirche

dpa Limburg. Scharfe Worte zu Ostern: Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz spricht in seiner Predigt von Skandalen und „erstarrten Strukturen“ in der katholischen Kirche.

Aktuell blockiere die katholische Kirche vielen den „Zugang zum Glauben“, kritisiert Kardinal Georg Bätzing in seiner Oster-Predigt. Foto: Sascha Steinbach/EPA Pool/dpa

Aktuell blockiere die katholische Kirche vielen den „Zugang zum Glauben“, kritisiert Kardinal Georg Bätzing in seiner Oster-Predigt. Foto: Sascha Steinbach/EPA Pool/dpa

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, hat zu Ostern den mangelnden Reformwillen der katholischen Kirche kritisiert.

Er leide an der Kirche, „wenn sie durch Skandale gläubige Menschen ins Wanken bringt oder durch erstarrte Strukturen und mangelnde Veränderungsbereitschaft vielen den Zugang zum Glauben blockiert“, sagte Bätzing am Sonntag in seiner Predigt im Limburger Dom.

Bätzing zitierte einen jungen Mann, der ihm zur Begründung für seinen Kirchenaustritt geschrieben habe: „Was man nicht verändern kann und was selbst nicht in der Lage ist, umzukehren, sollte man verlassen.“ Er könne das nachvollziehen sagte Bätzing. „Und ich bedaure es, dass wir als Kirche ein solches Bild abgeben.“

Zuletzt hatte Bätzing das Segnungsverbot des Vatikans für homosexuelle Paare kritisiert. Er könne das Unverständnis der Gläubigen verstehen „und teile es ausdrücklich“, hatte Bätzing in einem Interview auf der Website seines Limburger Bistums klargestellt. „Ich bin zutiefst davon überzeugt, dass die katholische Sexuallehre einer Weiterentwicklung im Licht der seit Jahrzehnten vorliegenden humanwissenschaftlichen und theologischen Erkenntnis bedarf.“

© dpa-infocom, dpa:210404-99-80189/4

Zum Artikel

Erstellt:
4. April 2021, 10:30 Uhr

Artikel empfehlen

Artikel Aktionen