PRO & CONTRA: Männer und Brusthaar

Darf Man(n) wieder Brusthaar tragen?

Die Trendbeobachter sind sich sicher: Nach Makramee und Filterkaffee kommt in diesem Sommer die unrasierte Männerbrust wieder. Unsere Redaktion zeigt sich in dieser Modefrage gespalten.

Dieser Mann mit einrasiertem Herz ist eindeutig ein klarer Befürworter der üppigen  Brustbehaarung.

© d/a

Dieser Mann mit einrasiertem Herz ist eindeutig ein klarer Befürworter der üppigen Brustbehaarung.

Von Markus Brauer/Susanne Veil

Darf man – wieder oder immer noch – Brusthaar tragen? Sind behaarte Männer attraktiver oder sind es eher die glatten? Die Meinungen dazu gehen stark auseinander. Kommt jetzt nach dem Bart-, und Langhaar- Hype das Brusthaar als Zeichen echter Männlichkeit zurück?

PRO & CONTRA Brustbehaarung

Für unsere Redakteurin Susanne Veil ist die Sache klar. Natürlich dürfen Haare sprießen. Hätte ihr einer früher erzählt, dass sich Männer unterhalb des Halses rasieren, hätte sie gelacht.

Unser Redakteur Markus Brauer ist da ganz anders drauf. Der Trend zum Brusthaar stellt für ihn gleich eine wichtige emanzipatorische Errungenschaft des modernen Mannes infrage.

PRO Brusthaar: Locker und sexy

Natürlich bin ich die Letzte, die einem Mann einen Ratschlag geben wird, wie er sein Äußeres gestalten soll. Andererseits muss man als Frau die Vertreter des starken Geschlechts manchmal in die richtige Richtung schubsen.

Deshalb, liebe Männer, die Bitte einer Frau mit Lebenserfahrung: Rasiert euch nicht auch noch das letzte Körperhaar ab. Frauen zupfen seit Jahrhunderten ständig an sich rum. Das müsst ihr nicht übernehmen. Männer haben halt Haare am Leib. Dankt Mutter Natur! Ihr braucht doch keine Pfirsichhaut wie junge Mädchen.

Es ist schon schlimm genug, dass die heutzutage so eckig wie Jungs aussehen wollen. Was soll der endlose Kampf gegen die sprießenden Folgen männlicher Sexualhormone? In der Zeit, die es braucht, um Waden zu enthaaren und Brusthaar zu epilieren, könntet ihr auch etwas Schöneres machen. Fragt mal eure Partnerinnen.

Baby, let your hair hang down“, sang man in meiner Jugend. Wir fühlten uns frei und sexy – so wie wir gewachsen waren. Die Burschen und Mädchen trugen ihre Locken offen und lang, und hätte uns einer gesagt, dass sich Männer einmal unterhalb des Halses rasieren werden, hätten wir gelacht. Macht euch wieder locker!

Legt den Rasierer zur Ruhe, packt die Pinzette weg und öffnet von mir aus auch den nächsten Hemdknopf. Aber lasst vielleicht das Goldkettchen weg. (Susanne Veil)

CONTRA Brusthaar: Man(n) zeigt sich blank

Der Mensch stammt zwar nicht vom Affen ab, aber beide haben denselben Vorfahren. Als letzter gemeinsamer Ahne gilt Nyanzapithecus alesi, ein üppig behaarter Primat, der vor rund 13 Millionen Jahren in Ostafrika lebte.

Der immer wieder mal auflebende Trend zum Brusthaar hat nicht nur modische Gründe, sondern entspringt der tiefen Sehnsucht vieler Männer nach Ursprünglichkeit und Wildheit.

Doch die Evolution lässt sich durch Wildwuchs nicht einfach zurückdrehen. Die glatt rasierte Brust ist ein Kulturgut, das den modernen Mann von seinen äffischen und barbarischen Vorfahren unterscheidet. Wie soll die Grenze zwischen den Arten noch gewährleistet werden, wenn der maskuline Thorax aussieht wie der eines Berggorillas?

Jeder soll nach seiner Fasson selig werden. Doch Libertinage darf nicht dazu führen, dass durch das Revival der pelzigen Pracht die Emanzipation des blanken Mannes infrage gestellt wird.

Kein Mann soll sich seiner natürlichen oder nachgeholfenen Blankheit schämen, nur weil die Moden wechseln. Männer, steht zur ästhetischen, hygienischen und zivilisatorischen Errungenschaft der Brusthaar-Rasur!

Zu lange hat unser Geschlecht dafür gekämpft, auch glatt rasiert als Kerl und nicht als Nacktmull wahrgenommen zu werden. Seid echte Männer! Zeigt euch blank! (Markus Brauer)

Panorama

David  Hasselhoff ist der Tausendsassa und das Multitalent schlechthin unter Brusthaar-Trägern: Schauspieler, Sänger, Produzent, Regisseur, Geschäftsmann und Träger des Titels des „Guinness World Record“: Der 69-Jährige  ist „The most watched man on TV“. Bravissimo Mr. Hoff.

© dpa

David Hasselhoff ist der Tausendsassa und das Multitalent schlechthin unter Brusthaar-Trägern: Schauspieler, Sänger, Produzent, Regisseur, Geschäftsmann und Träger des Titels des „Guinness World Record“: Der 69-Jährige ist „The most watched man on TV“. Bravissimo Mr. Hoff.

Das Brusthaar von  Sänger Tom Jones ist mit 82 etwas ergraut, aber ansonsten noch voll.

© dpa

Das Brusthaar von Sänger Tom Jones ist mit 82 etwas ergraut, aber ansonsten noch voll.

Der britische Schauspieler Sean Connery (1930-2020) mit stark behaarte Brust als James Bond in einer Szene mit Kim Basinger in dem Film „Sag niemals nie“ (1983). Echte Kerle sind behaart und zeigen das auch. So war es zumindest früher in Film und Fernsehen.

© Bert Reisfeld/dpa

Der britische Schauspieler Sean Connery (1930-2020) mit stark behaarte Brust als James Bond in einer Szene mit Kim Basinger in dem Film „Sag niemals nie“ (1983). Echte Kerle sind behaart und zeigen das auch. So war es zumindest früher in Film und Fernsehen.

Schauspieler und Komiker Russell Brand (49) auf dem Foto mit Ex-Frau   Katy Perry, mit der er von 2010 bis 2012 verheiratet war)  trägt bei offiziellen Anlässen gerne weit aufgeknöpfte Hemden, um sein Brusthaar freizulegen.

© dpa

Schauspieler und Komiker Russell Brand (49) auf dem Foto mit Ex-Frau Katy Perry, mit der er von 2010 bis 2012 verheiratet war) trägt bei offiziellen Anlässen gerne weit aufgeknöpfte Hemden, um sein Brusthaar freizulegen.

Tom Selleck gehört mit 77 immer noch zu den bekanntesten Brusthaarträgern. Der Mann mit dem Hawaiihemd als Markenzeichen zeigte in den 1980er-Jahre gern seine Behaarung in der Fernsehserie „Magnum“.

© Verleih

Tom Selleck gehört mit 77 immer noch zu den bekanntesten Brusthaarträgern. Der Mann mit dem Hawaiihemd als Markenzeichen zeigte in den 1980er-Jahre gern seine Behaarung in der Fernsehserie „Magnum“.

Chuck Norris (rechts mit Brusthaar)  hat in 82 Lebensjahren  alles erreicht, was ein Mann erreichen kann: Er hat üppiges Brusthaar, hat unzählige Gegner windelweich geprügelt, etliche grottenschlechte Martial-Arts-Filme gedreht und ist zum Namensgeber eines eigenen Witz-Genres avanciert. Getreu dem Motto: Es gibt keine Chuck Norris Witze! Es sind alles T

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Chuck Norris (rechts mit Brusthaar) hat in 82 Lebensjahren alles erreicht, was ein Mann erreichen kann: Er hat üppiges Brusthaar, hat unzählige Gegner windelweich geprügelt, etliche grottenschlechte Martial-Arts-Filme gedreht und ist zum Namensgeber eines eigenen Witz-Genres avanciert. Getreu dem Motto: Es gibt keine Chuck Norris Witze! Es sind alles T

Entertainer Harald Schmidt (64) entblößt am 28. März 1998 bei „Wetten, dass... ?“ seine behaarte Brust, nachdem er zuvor im hautengen Rennanzug durch den Saal gekurvt war.

© Katja Lenz/dpa

Entertainer Harald Schmidt (64) entblößt am 28. März 1998 bei „Wetten, dass... ?“ seine behaarte Brust, nachdem er zuvor im hautengen Rennanzug durch den Saal gekurvt war.

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Erstellt:
6. Juli 2022, 12:10 Uhr
Aktualisiert:
6. Juli 2022, 16:57 Uhr

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