„Die Gewählten“ mit Ricarda Lang

Fernsehdoku blickt hinter die Kulissen der Politik mit Etablierten und Newcomern im Bundestag.

Miriam Davoudvandi (links) im Gespräch mit der Grünen-Politikerin Ricarda Lang. Foto: SWR

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Miriam Davoudvandi (links) im Gespräch mit der Grünen-Politikerin Ricarda Lang. Foto: SWR

Backnang/Berlin. Nie waren Sondierungsgespräche zur Bildung einer neuen Bundesregierung so abgeschottet, Koalitionsverhandlungen von einem so dichten Schleier des Schweigens umgeben. Genau in dieser Phase begleitet die neue Politik-Doku „Die Gewählten“ die nächste Generation von Politikerinnen und Politikern, die jetzt im Parlament an die Schalthebel drängt. Mit dabei ist auch Ricarda Lang, die im September ein Zweitmandat im Wahlkreis Backnang gewonnen hat und nächstes Wochenende für den Bundesvorsitz von Bündnis 90/Die Grünen kandidiert. Begleitet werden in den ersten vier Dokufolgen außerdem Newcomer Tilman Kuban (CDU) sowie Etablierte wie Lars Klingbeil (SPD), Johannes Vogel (FDP), Katja Kipping (Die Linke) und Markus Frohnmaier (AfD).

Ab dem Abend der Bundestagswahl begleiten die Filmemacher Jan Kawelke und Miriam Davoudvandi die Gewählten, beobachten wie sie in ihre neuen Rollen finden, ein neues Kabinett formieren oder in der Opposition Stellung beziehen. Die vier jeweils rund 30-minütigen Folgen sind ab dem 27. Januar in der ARD-Mediathek zu sehen und werden in der Nacht vom 3. auf den 4. Februar ab 0.45 Uhr im SWR-Fernsehen ausgestrahlt. Eine 60-Minuten-Fassung wird zudem am 7. Februar im Ersten um 22.50 Uhr gezeigt. Im Frühling folgen weitere vier Folgen von „Die Gewählten“.

Die Doku hat ein junges Publikum im Blick – Menschen, die von 16 Jahren Merkel-Regierung geprägt sind und nun den politischen Wandel hautnah miterleben wollen. „Beim Anbruch einer neuen Ära dabei zu sein, aber trotz der Größe des politischen Moments nicht die Zwischentöne aus dem Blick zu verlieren“, nennt Jan Kawelke den Anspruch: „Genau hinzusehen und hinzuhören, wie es den Akteurinnen und Akteuren in dieser Zeit geht, was sie um- und antreibt.“

Gleichzeitig erleben die Zuschauer die Politiker von anderen Seiten, lernen Charaktereigenschaften und Emotionen kennen, die in der aktuellen Berichterstattung meist keine Rolle spielen. „Die Gewählten“ zeigt die nachdenklichen Momente mitten in der Nacht nach den Koalitionsverhandlungen und die Anspannung, dem Druck des Politikbetriebs standzuhalten. Für Stadionbesuche oder gemütliches Seriengucken auf dem Sofa fehlt den Politikern meist die Zeit, die Tage gleichen einem Termin-Marathon. Beim Spaziergang, Shopping oder Suppeessen zeigt sich, warum sie trotzdem für die Politik brennen. „Es geht weder um konfrontative Kreuzverhöre, noch um verwaschene Selbst-Promo“, sagt Miriam Davoudvandi: „Wir blicken auf die Menschen hinter der Kulisse – aber nicht durch die Brille, durch die sie selbst gesehen werden möchten.“

Jan Kawelke und Miriam Davoudvandi (beide 29) schaffen dabei eine besondere Nähe. Sie begleiten die Politiker bei wichtigen Ereignissen, wie Vorgesprächen in der Sondierungsphase oder Klingbeils Ernennung zum Parteivorsitzenden und werfen dabei einen Blick hinter die Kulissen des Berliner Politik-Business. Auch auf dem Weg der Grünen Ricarda Lang zur Kandidatin für den Parteivorsitz und dem Wechsel von Katja Kipping als Senatorin von der Bundes- in die Berliner Landespolitik. pm

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Erstellt:
24. Januar 2022, 06:00 Uhr

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