Geiselnahme auf den Philippinen endet unblutig

dpa Manila. Stunden des Bangens auf den Philippinen: Ein bewaffneter Ex-Sicherheitsmann nimmt in einem belebten Einkaufszentrum mehrere Geiseln. Am Ende bleibt es bei großem Schrecken.

Ein ehemaliger Sicherheitsmann soll in einem Einkaufszentrum im Großraum der philippinischen Hauptstadt Manila Geiseln genommen haben. Foto: Aaron Favila/AP/dpa

Ein ehemaliger Sicherheitsmann soll in einem Einkaufszentrum im Großraum der philippinischen Hauptstadt Manila Geiseln genommen haben. Foto: Aaron Favila/AP/dpa

Nach rund zehn Stunden ist eine Geiselnahme in einem Einkaufszentrum im Raum Manila auf den Philippinen unblutig zu Ende gegangen. Der Kidnapper, ein ehemaliger Wachmann, habe sich ergeben und die in seiner Gewalt befindlichen Menschen gehen lassen, hieß es in Medienberichten.

Der Bürgermeister der Stadt San Juan, Francisco Zamora, veröffentlichte ein Video, das freigelassene Geiseln zeigte. Der mutmaßliche Täter soll mit einer Pistole und vier Handgranaten bewaffnet gewesen sein. Er habe aus Wut über seine Kündigung gehandelt, sagte der Bürgermeister. Nach dem Ende des Geiseldramas durfte der Mann - ohne Handschellen - vor Reportern sprechen. Er beklagte „ungleiche Behandlung“ und Bestechung in dem Einkaufszentrum. Als er aggressiv wurde, überwältigte ihn die Polizei und nahm ihn fest.

Stunden zuvor waren aus der zweiten Etage des Gebäudes Schüsse zu hören gewesen, wie ein Polizeisprecher sagte. Ein Sicherheitsmann wurde demnach verletzt und kam ins Krankenhaus. Der Täter habe rund 70 Menschen als Geiseln genommen, hieß es. Während der Geiselnahme konnten einige Menschen befreit werden: Die Polizei brachte sie durch Hinterausgänge, von denen der Geiselnehmer nichts wusste. Am Schluss waren demnach noch 30 Geiseln in der Gewalt des Täters. Hunderte Besucher und Angestellte wurden in Sicherheit gebracht. Die Polizei und der Bürgermeister verhandelten mit dem Geiselnehmer.

Die Polizei hatte das Einkaufszentrum abgeriegelt und die Menschen aufgerufen, sich aus der Gegend fernzuhalten. Bei den Geiseln, die in einem Büro festgehalten worden waren, soll es sich um Angestellte gehandelt haben. Auf Bildern war zu sehen, wie Militärpolizisten anrückten.

Nach Angaben der Behörden forderte der Geiselnehmer von seinem früheren Chef eine Entschuldigung für die „ungleiche Behandlung“. Er war entlassen worden, nachdem er unentschuldigt gefehlt hatte, wie es weiter hieß.

Im Jahr 2017 hatte ein Schütze ein Kasino-Einkaufskomplex auf den Philippinen überfallen und in Brand gesetzt. 36 Menschen starben. Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) beanspruchte danach die Tat für sich, die Behörden sagten aber, es habe sich um einen hoch verschuldeten Spieler gehandelt.

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Erstellt:
2. März 2020, 14:13 Uhr

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