Getöteter Polizist in Rom: US-Bürger gestehen Angriff

dpa Rom. Die Polizei ging zunächst von einem nordafrikanischen Täter aus - was im rechten politischen Lager Italiens für einen Aufschrei sorgte. Nun haben zwei US-Amerikaner den tödlichen Messerangriff auf einen Polizisten gestanden.

Ein Auto der Carabinieri steht in der Nähe eines Tatorts in Rom. Foto: Angelo Carconi/ANSA

Ein Auto der Carabinieri steht in der Nähe eines Tatorts in Rom. Foto: Angelo Carconi/ANSA

Zwei US-Amerikaner haben der Polizei zufolge einen tödlichen Angriff auf einen Polizisten in Rom gestanden.

Zuvor hatten die Carabinieri angegeben, das es sich bei dem Täter wahrscheinlich um einen Nordafrikaner gehandelt habe, was bei Mitgliedern der rechten Regierungspartei Lega scharfe Reaktionen auslöste.

Zwei 19 Jahre alte Männer seien festgenommen worden, teilte die Polizei am Samstag mit. Die Tatverdächtigen seien in einem Hotel ausfindig gemacht worden. Sie seien bereit gewesen, das Land zu verlassen. Aus der Mitteilung der Polizei ging nicht hervor, wer von den beiden die Tat ausgeführt haben soll.

In der Nacht auf Freitag war der 35-jährige Carabiniere Mario Cerciello Rega unweit des Vatikans mit acht Messerstichen getötet worden. In dem Hotelzimmer wurde laut Polizei die mutmaßliche Tatwaffe hinter einer Deckenverkleidung gefunden. In einer anschließenden Vernehmung hätten die beiden Männer gestanden.

Die jungen Männer sollen zuvor einem Italiener den Rucksack gestohlen haben. Dem Opfer hätten sie angeboten, gegen 100 Euro und ein Gramm Kokain den Rucksack wiederzubekommen. Am vereinbarten Treffpunkt nahmen Polizisten die Diebe in Empfang. Doch dann kam es zum Angriff.

Die Abgeordnete Barbara Saltamartini der Regierungspartei Lega machte daraufhin „ausländische Schläger“ für die Tat verantwortlich und forderte „null Toleranz“ für „diese Bastarde“. Innenminister Matteo Salvini hatte getwittert, der Verantwortliche werde „für den Rest seines Lebens im Gefängnis mit Zwangsarbeit“ zahlen müssen. Zwangsarbeit ist in Italiens Haftanstalten nicht vorgesehen.

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Erstellt:
27. Juli 2019, 11:44 Uhr

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