„Ich bin stolz, dabei gewesen zu sein“

Helmut Layher scheidet aus Kirchberger Gemeinderat aus – Verabschiedung am kommenden Donnerstag – Oliver Winger rückt nach

1989 hat Helmut Layher die BUK (Liste Bürger-Union Kirchberg) gegründet, seit 1994 war er im Gemeinderat und von seither der Fraktionssprecher. Viel hat er miterlebt und mitentschieden. Am Tag der Kommunalwahl, 26. Mai, feiert Layher seinen 68. Geburtstag und hat jetzt beschlossen: „Eine Kandidatur wird es nicht mehr geben, also höre ich komplett auf.“ In der kommenden Gemeinderatssitzung wird er verabschiedet.

Helmut Layher am Kirchberger Bahnhof: Er hatte sich damals bei den Planungen für einen größeren Parkplatz starkgemacht und – dank Unterstützung im Gremium – für dieses Vorhaben auch die Mehrheit erzielt. Foto: A. Becher

© Pressefotografie Alexander Beche

Helmut Layher am Kirchberger Bahnhof: Er hatte sich damals bei den Planungen für einen größeren Parkplatz starkgemacht und – dank Unterstützung im Gremium – für dieses Vorhaben auch die Mehrheit erzielt. Foto: A. Becher

Von Yvonne Weirauch

KIRCHBERG AN DER MURR. Erst letztens hat Helmut Layher nett mit Bürgermeister Frank Hornek zusammengesessen und geflachst: „Gell Schultes, ohne mich gebe es den großen Parkplatz am Bahnhof Kirchberg nicht!“ Frank Hornek musste dem beipflichten. Hinter dem spaßig gesagten Satz stecke ein Fünkchen Wahrheit. Denn, so erzählt Layher, als über die Parkplätze am Bahnhof diskutiert wurde, sei eine günstigere Variante geplant gewesen. Es sei ein harter Kampf gewesen: „Ich war dagegen – und hatte zum Glück Mitstreiter, sodass wir am Ende die Mehrheit hatten.“

Dies war nur eines der Ereignisse, auf die der 67-Jährige zurückblickt. Nach 25 Jahren im Gemeinderat hat er nun beschlossen: „Ich werde nicht mehr kandidieren und deshalb mache ich sofort Schluss.“ Lange habe er mit sich gerungen, aber sich dann gesagt: „Jetzt ist der richtige Zeitpunkt. Nicht mehr zu kandidieren und Wahlkampf zu machen, passt in meinen Augen nicht, deshalb habe ich mich für das sofortige Ausscheiden entschieden.“

Seine Zeit als Gemeinderat und Fraktionsvorsitzender wolle er nicht missen, sagt Layher, und lobt die Zusammenarbeit mit dem Gremium und Bürgermeister: „Trotz manch anderer Ansicht hat die Richtung immer gestimmt und zusammengepasst.“ Seine persönlichen Höhepunkte kann er in einem Atemzug nennen: Darunter fallen der Bahnhof Kirchberg, das Gebäudekonzept des Bürgermeisters, was die Alte Schule und die Schulwiese betrifft, sämtliche Straßensanierungen im Ort sowie das Baugebiet Berg I. Layher nennt Stichworte wie unter anderem den Einkaufsmarkt Im Gehrn, die Erschließung Holzwiesen, die Sporthalle und den Sportplatz, das Baugebiet Rappenberg, die Nanofilterrationsanlage und die Rathaussanierung. Er sei Frank Hornek, den er als jungen Bürgermeister kennengelernt habe, dankbar für „solch eine erfolgreiche Kirchberger Ära“ – trotz mancher Reibungspunkte. Hornek sei der Vater des Erfolgs. Layher: „Ich bin stolz, dabei gewesen zu sein.“

Großen Dank spricht Helmut Layher aber auch an alle Kollegen und Unterstützer aus, ganz besonders seiner Familie, die ihm immer den Rücken frei gehalten habe. Am Wahltag werde er 68 Jahre alt, das sei ein Einschnitt. Dem Ehrenamt wolle er sich mehr widmen, ebenso freue er sich darauf, seine zwei Enkel heranwachsen zu sehen. „Ich habe 2016 meinem Sohn den Landwirtschaftsbetrieb übergeben. Veränderung heißt: die Zukunft in der nächsten Generation sehen – und zwar positiv. Sowohl in der Familie, als auch in der Politik.“ Er werde aber nach wie vor seinem Sohn im Betrieb zur Seite stehen, wenn Not am Mann sei.

Wenn Helmut Layher in der kommenden Woche vom Gremium und vom Bürgermeister verabschiedet wird, werde sicher Wehmut mitschwingen, gibt der Noch-Fraktionsvorsitzende zu: „Es war halt schon eine lange Zeit.“ Ob er weiß, wie er von seinen Kollegen immer eingeschätzt wurde? Helmut Layher lacht: „Man sagt mir nach, dass ich immer vorausschauend entscheide.“

Sein Nachfolger im Gemeinderat steht schon fest und wird bei der Sitzung am 24. Januar benannt werden: Oliver Winger. Am Ende sagt Helmut Layher: „Ich wünsche meiner BUK viel Erfolg und ein gutes Ergebnis. Auch wenn ich jetzt gehe, wird sie immer ein Teil von mir bleiben.“ Beratend möchte er nicht zur Seite stehen, denn sein Instinkt sagt ihm: „Die sind jung und werden das schon richtig machen. Ich bin überzeugt, dass sie eine gute Mannschaft in die Wahl schicken werden.“

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Erstellt:
17. Januar 2019, 06:00 Uhr

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