Masken haben Zehntausende Corona-Ansteckungen verhindert

dpa New York. Seit Beginn der Corona-Pandemie gibt es die Diskussion über Sinn und Unsinn des Tragens von Schutzmasken. Jetzt belegt eine neue Studie wie wichtig die Masken sein können.

Menschen mit Masken warten im New Yorker Stadtbezirk Queens vor dem Eingang einer Bank. Foto: Frank Franklin Ii/AP/dpa

Menschen mit Masken warten im New Yorker Stadtbezirk Queens vor dem Eingang einer Bank. Foto: Frank Franklin Ii/AP/dpa

Das Tragen von Schutzmasken hat einer Studie zufolge in Italien und New York jeweils Zehntausende Coronavirus-Infektionen verhindert.

In Italien habe die Maßnahme zwischen dem 6. April und dem 9. Mai mehr als 78.000 Ansteckungen verhindert, in New York vom 17. April bis zum 9. Mai mehr als 66.000, berechnen Forscher von Universitäten in Texas und Kalifornien in Fachjournal „Proceedings of the National Academy of Sciences“ („PNAS“). Demnach ist die Übertragung des Erregers Sars-CoV-2 durch die Luft der dominante Infektionsweg.

Die Wissenschaftler untersuchten Daten und Statistiken aus dem chinesischen Wuhan, wo das Virus anfangs ausgebrochen war, sowie aus Italien und der Millionenmetropole New York.

Das Tragen von Masken wurde in Italien und New York zeitlich nach anderen Empfehlungen, wie Händewaschen oder Abstand halten, angeordnet - im besonders stark betroffenen Norden Italiens am 6. April, in New York am 17. April. In Wuhan dagegen wurden alle diese Regeln gleichzeitig angeordnet. Die Forscher verglichen nun die Daten vor und nach der Masken-Regel in New York und Italien mit denen in Wuhan.

Aus ihren Zahlen folgert das Team um Renyi Zhang von der A&M University in College Station, dass sich die Übertragung der Viren durch die Luft als dominanter Infektionsweg herauskristallisiere. Maßnahmen wie Abstand halten und Quarantäne alleine könnten die Corona-Verbreitung deswegen nicht aufhalten. „Der Unterschied zwischen vorgeschriebenem und nicht vorgeschriebenem Mundschutz stellt den bestimmenden Faktor bei der Gestaltung des Ablaufs der weltweiten Pandemie dar“, schreiben sie.

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Erstellt:
13. Juni 2020, 12:52 Uhr

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