Mehr als 1700 Nachbeben in Mexiko

dpa Mexiko-Stadt. 700 Kilometer vom Zentrum des Bebens entfernt schwankten die Hochhäuser. In den betroffenen Gebieten leben 46 Millionen Menschen. Auch einen Tag danach kommt die Erde in Mexiko nicht zur Ruhe.

Das Erdbeben der Stärke 7,5 hat schwere Schäden angerichtet. Foto: Stringer/XinHua/dpa

Das Erdbeben der Stärke 7,5 hat schwere Schäden angerichtet. Foto: Stringer/XinHua/dpa

Nach dem Erdbeben der Stärke 7,5 vom Dienstag in Mexiko ist die Zahl der Todesopfer auf zehn gestiegen. Weitere 23 Menschen wurden verletzt, wie der Chef des mexikanischen Zivilschutzes, David León, im Fernsehsender Foro TV mitteilt.

Ihm zufolge hatten 46 Millionen Menschen in dem nordamerikanischen Land den Erdstoß zu spüren bekommen. Der seismologische Dienst meldete innerhalb von 24 Stunden mehr als 1700 Nachbeben mit einer Stärke von bis zu 5,5.

Das Zentrum des Erdstoßes am Dienstagvormittag (Ortszeit) lag vor der Pazifikküste des südlichen Bundesstaates Oaxaca, 23 Kilometer südlich der Ortschaft Crucecita in einer Tiefe von fünf Kilometern. Das Beben war aber auch in mehreren anderen Bundesstaaten deutlich zu spüren - auch in der rund 700 Kilometer entfernten Hauptstadt des nordamerikanischen Landes.

Es verursachte nach Angaben des Gouverneurs von Oaxaca, Alejandro Murat, allein in seinem Bundesstaat Schäden in 85 Ortschaften. Mehr als 2000 Wohnhäuser und 59 Schulen wurden ihm zufolge beschädigt. Einige Dutzend Menschen mussten in Notunterkünften untergebracht werden. Murat sagte, es werde noch unter Trümmern nach möglichen weiteren Opfern gesucht. Alle zehn bisher bestätigten Todesfälle wurden in Oaxaca registriert.

In Mexiko-Stadt gab es nach Angaben der Zivilschutzbehörde Risse und andere Schäden an mehr als 30 Gebäuden. Ein bereits leerstehendes Haus wurde wegen Einsturzgefahr abgesperrt. Zahlreiche Gebäude wurden zwischenzeitlich vorsichtshalber geräumt, darunter auch Krankenhäuser. In sozialen Medien verbreiteten sich Videos von stark schwankenden Hochhäusern in der Hauptstadt.

Die gesamte Westküste des amerikanischen Doppelkontinents liegt am sogenannten Pazifischen Feuerring, der für seine seismische Aktivität bekannt ist. In Mexiko ereignen sich immer wieder heftige Beben.

Bei einem Erdstoß der Stärke 7,1 kamen im September 2017 369 Menschen ums Leben, 228 davon in Mexiko-Stadt - damals lag das Epizentrum deutlich näher an der Hauptstadt. Das Unglück ereignete sich auf den Tag genau 32 Jahre nach einem Erdbeben der Stärke 8,1, bei dem 1985 in Mexiko-Stadt mindestens 10.000 Menschen gestorben waren.

© dpa-infocom, dpa:200624-99-554447/3

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Erstellt:
25. Juni 2020, 03:28 Uhr

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