Nachruf auf die Koloratursopranistin Sylvia Geszty

Die Königin der Koloraturen

Nachruf - Die langjährige Stuttgarter Gesangsprofessorin Sylvia Geszty ist tot.

Nachruf auf die Koloratursopranistin Sylvia Geszty

Wenn man unter dem Stichwort „Königin der Koloraturen“ googelt, stößt man auf: Edita Gruberova, Diana Damrau – und Sylvia Geszty. Dabei hat sich eigentlich nur Letztere das Recht auf den Titel gesichert: In ihrer (lesenswerten!) Autobiografie „Königin der Koloraturen“ beschreibt Sylvia Geszty, geboren 1934 in Budapest, ihren Lebensweg von ersten Wettbewerbs-Erfolgen noch während des Gesangsstudiums über ihr Doppelengagement an der Berliner Staatsoper und Komischen Oper bis hin zu ihrer Zeit in Stuttgart. 1970 übersiedelte Geszty, nachdem sie in Berlin als Koloratursopranistin rauschende Erfolge (unter anderem als Königin der Nacht, als Strauss’ Zerbinetta und als Donizettis Lucia Lammermoor) gefeiert hatte, nach Westdeutschland. An der Staatsoper Stuttgart war sie fortan fest im Ensemble engagiert: Bei ihrem Einstand als Rosina im „Barbier von Sevilla“ muss das Haus gebebt haben. Als Gast trat die Sängerin außerdem an allen großen Häusern der Welt auf – und profilierte sich dabei nicht nur als Opern-, sondern auch als Liedsängerin, die das Leichte (Operette, Chanson) nie gering schätzte. Als Pädagogin gab die Sopranistin ihr Wissen lange weiter: von 1975 bis 1997 unterrichtete sie an der Stuttgarter Musikhochschule. Heute bekannte Schülerinnen von ihr sind Melanie Diener, Regina Kabis und Marlis Petersen. Sylvia Geszty hat einen internationalen Koloraturgesangswettbewerb initiiert, sie hat Regie geführt, ist im Fernsehen und in Hörfunksendungen aufgetreten. In der Nacht zum Samstag ist Sylvia Geszty gestorben. (ben)

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Erstellt:
17. Dezember 2018, 03:14 Uhr

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