Markenschutz-Protest: Komiker ändert Namen in Hugo Boss

dpa London/Metzingen. Ein britischer Komiker hat sich aus Protest gegen den aus seiner Sicht aggressiven Markenrechtsschutz der gleichnamigen deutschen Modefirma in Hugo Boss umbenannt. Der bislang als Joe Lycett bekannte Comedian postete ein Dokument auf seinem Twitter-Account, das die offizielle Namensänderung bestätigen soll.

Der Komiker, der früher als Joe Lycett bekannt war. Foto: Ian West/PA Wire/dpa/Archivbild

Der Komiker, der früher als Joe Lycett bekannt war. Foto: Ian West/PA Wire/dpa/Archivbild

Er wolle damit gegen das Vorgehen von Hugo Boss gegen eine kleine Brauerei namens Boss Brewing in Wales protestieren, die von dem Modehersteller gezwungen wurde, mehrere Getränke umzubenennen, sagte der Comedian. Der Brauerei seien dadurch Anwaltskosten in Höhe von 10 000 Pfund (umgerechnet rund 11 500 Euro) entstanden. Eine Mitarbeiterin von Boss Brewing in Swansea bestätigte die Angaben auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur.

„Ich denke, da knöpft sich ein riesiges Unternehmen ein kleines Unternehmen vor, und das ist nicht fair“, sagte der Comedian dem BBC-Fernsehen. Niemand verwechsle ein Bier mit der bekannten Modemarke.

Hugo Boss nahm die Aktion mit Humor. „Wir begrüßen den Comedian, der früher als Joe Lycett bekannt war, als Mitglied der Hugo-Boss-Familie“, hieß es in einer Mitteilung. In der Sache blieb das Unternehmen aber hart. Der Markenname beziehungsweise das Boss-Logo genieße wegen seines hohen Bekanntheitsgrads einen erhöhten Schutzumfang, der sich auch auf andere Produktkategorien erstrecke. Mit der Brauerei sei eine Einigung erzielt worden, die nur eine geringfügige Namensänderung von zwei Bieren zur Folge gehabt habe.

Der Komiker forderte hingegen das Unternehmen auf, die Brauerei zu entschädigen.

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Erstellt:
3. März 2020, 13:30 Uhr

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