US-Gericht weist Klage gegen Deutschland ab
Namibische Volksgruppen hatten wegen Völkermordes geklagt
New York /DPA - Ein Gericht in New York hat eine Klage zweier afrikanischer Volksgruppen gegen die Bundesrepublik Deutschland wegen des Völkermordes im heutigen Namibia abgewiesen. Die Bundesrepublik sei immun gegen eine Klage dieser Art, entschied Richterin Laura Taylor Swain am Mittwoch an einem Gericht in Manhattan. Anwalt Kenneth McCallion, der die Stämme der Herero und Nama vertritt, behielt sich weitere gerichtliche Schritte vor. Die Völkergruppen hatten von der Bundesrepublik Wiedergutmachungszahlungen gefordert. Das frühere Deutsch-Südwestafrika stand mehr als 30 Jahre unter deutscher Kolonialherrschaft. Deutsche Soldaten schlugen jeglichen Widerstand der Einheimischen brutal nieder – bis hin zum Völkermord an den Stämmen der Herero und Nama. Die Kolonialherrschaft endete im Ersten Weltkrieg 1915. Namibia ist seit 1990 unabhängig.
Der Oberhäuptling des Volkes der Herero, Vekuii Rukoro, kündigte am Donnerstag an, in Berufung gehen zu wollen. Die Richterin habe in der Einschätzung der Zuständigkeit „grundlegende Fehler“ gemacht, die bei einem neuen Verfahren sicherlich korrigiert würden, so Rukoro. „Das ist nur ein zeitlich begrenzter Rückschlag auf unserem Weg und in keiner Weise das Ende des Kampfes“, erklärte Rukoro weiter.