Vater zwingt Kinder zur Arbeit auf Hanfplantage

43-Jähriger soll Töchter und Sohn bei Widerspruch misshandelt haben

Duisburg /DPA - Ein Vater aus Duisburg soll seine Kinder mit schonungsloser Gewalt zur Arbeit auf seiner illegalen Hanfplantage gezwungen haben. Weigerten sich die Kinder, wurden sie laut Anklage brutal bestraft. Einmal mussten die Kinder angeblich sogar seinen Urin trinken. Von Schlägen mit einer Holzlatte und einem Baseballschläger ist die Rede. Seinem Sohn soll er sogar eine Pistole an die Stirn gehalten und dabei gesagt haben: „Ich hasse dich, ich würde dich gerne abknallen, aber du hast keine Lebensversicherung.“ Nun muss sich der Mann seit Dienstag vor Gericht verantworten. Zum Prozessauftakt hat sich der Angeklagte noch nicht zu den Vorwürfen geäußert.

Die Familie des Angeklagten hatte sich im Juli 2018 an die Polizei gewandt. Danach war das Duisburger Haus des 43-Jährigen durchsucht worden. Dabei wurden auf drei Etagen professionell betriebene Cannabis-Felder und zahlreiche Waffen entdeckt – darunter eine Kalaschnikow. Der 43-Jährige soll eine seiner Töchter einmal vom Schulbesuch abgehalten haben, damit sie weiter auf seiner Plantage arbeitet. Als sie sich geweigert habe, soll er ihr angeblich 30 Sekunden lang den Hals zugedrückt haben. Ein anderes Mal soll er so brutal zugeschlagen haben, dass eines der Mädchen fast ohnmächtig wurde. Zusätzlich geht es im Prozess vor dem Duisburger Landgericht auch um Kindesmissbrauch. Opfer war laut Anklage die zur Tatzeit sechsjährige Tochter des Angeklagten. Nach Erkenntnissen der Staatsanwaltschaft hat der 43-Jährige in Deutschland drei Immobilien besessen. In mindestens einem weiteren Haus sollte ebenfalls eine Hanfplantage errichtet werden.

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Erstellt:
17. April 2019, 03:12 Uhr

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