Riesiger Jubel bei Oppenweiler/Sulzbach und eine kleine, aber deutliche Kritik

Die Fußballerinnen aus dem Murrtal bezwingen Winnenden vor 800 Fans mit 2:0. Damit wiederholt der Spitzenreiter der Regionenliga seinen Bezirkspokalsieg aus dem Vorjahr.

Die Fußballerinnen aus Oppenweiler und Sulzbach feierten nach einer starken Leistung einen verdienten Pokalsieg. Foto: Tobias Sellmaier

© Tobias Sellmaier

Die Fußballerinnen aus Oppenweiler und Sulzbach feierten nach einer starken Leistung einen verdienten Pokalsieg. Foto: Tobias Sellmaier

Von Uwe Flegel

„Die Nummer eins, die Nummer eins der Welt sind wir“, schallte es aus den Kehlen der Fußballerinnen der SG Oppenweiler/Sulzbach. Gut, das mit der Welt war übertrieben und dem Freudentaumel geschuldet. Aber in Sachen Bezirkspokal hatten die Spielerinnen des Regionenliga-Spitzenreiters recht. Mit einem verdienten 2:0 im Finale in Nellmersbach über den Ligarivalen SV Winnenden hatte sich die Spielgemeinschaft den Pott das zweite Mal in Folge gesichert. Entsprechend groß war der Jubel.

Wobei Oppenweiler/Sulzbach nicht erst nach Spielschluss Gas gab. Schon während der 90 Minuten war der Tabellenführer der Regionenliga (74 Punkte) in dem ansehnlichen Duell mit dem Zweiten und hartnäckigen Verfolger in der Regionenliga Winnenden (73) besser. Die Tore fielen aber erst nach der Halbzeit und nach einer Schrecksekunde. Denn Winnenden wäre mit seiner ersten guten Chance in der 58. Minute fast in Führung gegangen. Das 1:0 per Freistoß von Nathalie Juschin brachte die SGM dann auf die Siegerstraße (67.). Das 2:0 von Ilirjana Musliu (72.) war vor gut 800 Zuschauern, zu denen auch Winnendens OB Hartmut Holzwarth und Oppenweilers Bürgermeister Bernhard Bühler zählten, die Entscheidung.

Heidi Stoppel sieht im guten Zusammenhang im gesamten Verein die große Stärke

Den Pokal und damit die Qualifikation für den WFV-Pokal hatte sich das Team aus dem Murrtal jedenfalls verdient. Ein Erfolg, der für Mittelfeldspielerin Heidi Stoppel nicht von ungefähr kommt: „Unsere Stärke kommt, weil wir ein echtes Team sind. Der Zusammenhalt bei uns ist einzigartig.“ Das gelte übrigens für den gesamten Verein, fügte Spielführerin Rebekka Deriu hinzu. Von Annika Maurer gab es sogar noch ein Lob für den Rivalen: „Auch Winnenden hat gut gespielt. Überhaupt freuen wir uns immer, wenn wir gegen sie spielen.“ Besonders wohl vor allem, wenn die SGM am Ende auch die Nase vorne hat.

Hoffen, dass das Frauenfinale künftig wieder mit dem Männerfinale im Aspacher Fautenhau stattfindet

Bei all den Glücksgefühlen erneuerte das Trio aber auch seine Kritik am Beschluss des Fußballbezirks, das Frauenfinale nicht wie einst vor dem Männerfinale in Großaspach stattfinden zu lassen: „Es wäre schon cool, wenn der Beschluss wieder rückgängig gemacht werden und unser Endspiel nach Aspach zurückkommen würde.“ Mitspielerin Deriu nahm den Steilpass auf und sagte: „So wie jetzt hat es jedenfalls nichts mit Gleichberechtigung zu tun.“

Eine Meinung, die beide nicht exklusiv haben, die in Nellmersbach auch Vertreter anderer Vereine teilten und die von Zahlen unterlegt wird. Mit 800 Zuschauern verzeichnete das Finale der Frauen ein ähnlich großes Interesse wie das der Männer zwischen Schorndorf und Schmiden Mitte Mai in der drittligatauglichen Arena im Fautenhau. Die Besucherzahl war sogar so groß, dass in Nellmersbach das Finden eines Parkplatzes ziemliche Glücksache war.

SGM Oppenweiler/Sulzbach: Lastavec – Fatoumata Stoppel, Lüders (76. Celik), Mang, Deriu (57. Idler), Fiechtner, Juschin, Schumm, Heidi Stoppel, Musliu (90.+1), Sommer (88. Maurer).

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Erstellt:
9. Juni 2023, 16:00 Uhr

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