Wolf bleibt Wolf und hat Erfolg

Der Ex-Trainer des VfB arbeitet in Hamburg wie seinerzeit in Stuttgart

Hamburger SV - Der ehemalige VfB-Coach Hannes Wolf ist angekommen in der Hansestadt. Auch wenn es in Heidenheim nur ein 2:2 gab – das Gefüge stimmt und lässt die Hamburger auf den Aufstieg hoffen.

Heidenheim Hannes Wolf lebt den Fußball. Der ehemalige Trainer des VfB Stuttgart trägt seit wenigen Monaten die Raute des Hamburger SV auf seinem Pulli, doch im Prinzip ist das egal – Hauptsache, der Ball rollt. Als nach dem Auswärtsspiel beim 1. FC Heidenheim in der Pressekonferenz sein Trainerkollege Frank Schmidt das Wort ergreift, schaut Wolf gespannt auf den Bildschirm, den sie in dem kleinen Raum in den Katakomben der Voith-Arena an die Decke gehängt haben. Dort läuft Fußball. Nur nichts verpassen.

Pressekonferenzen gehören zur Routine, auch und vor allem für Hannes Wolf. „Es war das erwartet schwere Spiel gegen einen guten Gegner“, sagte er fast schon gelangweilt nach dem 2:2, mit dem alle Parteien ganz wunderbar leben konnten. Die Heidenheimer, weil sie auf dem ausgezeichneten vierten Tabellenplatz bleiben und ihren Nimbus als Überraschungstruppe der Saison gerecht wurden. Und natürlich auch der HSV, der sich zwar nicht absetzen konnte von den Verfolgern, doch aber die Tabellenführung mit immer noch vier Punkten Vorsprung behauptet hat.

Hannes Wolf tritt exakt so in Hamburg auf wie seinerzeit in Stuttgart. Er brachte zudem das nötige Feingefühl mit, um das Umfeld, das sein Vorgänger Christian Titz schon auf seine Seite gezogen hatte und für das der Trainerwechsel wie aus dem Nichts kam, nicht zu verprellen. Wolf musste auf der Hut sein, das wusste er. Er sprach „von einer tollen Mannschaft“, und das machte der erst 37 Jahre alte Fußballlehrer auf seine charmante, doch aber auch unnahbare Art.

Denn auch in dieser Hinsicht ist sich ­Hannes Wolf treu geblieben: Nur nicht zu viel reden und verraten. Und schon gar nichts Persönliches. In der aufgeregten Hamburger Fußballszene hätten sie wohl lieber eine Figur bekommen, über die man unterhaltsam berichten kann – vor allem auch aus dem Privatleben. Doch Wolf lebt auch beim HSV nur für den Fußball – das haben sie in Hamburg akzeptiert und sogar schätzen gelernt. Einzel­gespräche in der jungen Truppe sind ihm wichtig. Seine Hauptansprechpartner sind die Routiniers Aaron Hunt, der zurzeit verletzt ist, und Lewis Holtby, der in Heidenheim zwei Torvorlagen machte, eine für den ehemaligen Stuttgarter Berkay Özcan, eine für Pierre-Michel Lasogga.

Wobei Hunt das wahre Sprachrohr der Mannschaft ist, das Wolf immer aufsucht, weil er wie schon wie beim VfB kein Alleinherrscher ist.

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Erstellt:
18. Februar 2019, 03:04 Uhr

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