Backnang: Neue Helme und Funkgeräte für das DRK

BKZ-Leser helfen Der Ortsverein Backnang des Deutschen Roten Kreuzes wird im Rahmen des BKZ-Weihnachtsspendenaktion bedacht. So können die Einsatzkräfte die Umstellung auf den Digitalfunk meistern und die Schutzausrüstung wird verbessert.

Der DRK-Ortsverein Backnang um Robin Huhnen, Cedric Caspari und Klaus-Dieter Fackler (von links) benötigt neue Handfunkgeräte sowie Einsatzhelme für die Bereitschaft. Foto: Alexander Becher

© Alexander Becher

Der DRK-Ortsverein Backnang um Robin Huhnen, Cedric Caspari und Klaus-Dieter Fackler (von links) benötigt neue Handfunkgeräte sowie Einsatzhelme für die Bereitschaft. Foto: Alexander Becher

Von Lorena Greppo

Backnang. Noch vor sieben Jahren hatte das Backnanger DRK überlegt, sich in Sachen Bereitschaft mit den Kollegen aus Oppenweiler zusammenzutun, so wenige Mitglieder zählte man damals. Zudem, berichtet der Vorsitzende Klaus-Dieter Fackler, der damals hinzustieß, habe der Ortsverein nur ein Fahrzeug gehabt und das war kaputt. Seitdem hat sich viel verändert. Unter anderem durch intensive Werbung und große Investitionen ist es gelungen, wieder attraktiver zu werden. Aus einer Handvoll Ehrenamtlicher, die Bereitschaftsdienst leisten, sind nun mehr als 30 geworden.

Die erfreuliche Entwicklung erfordert aber auch, dass der Ortsverein in Sachen Ausrüstung nachlegt. Das betrifft zum einen die Einsatzhelme. Das Utensil kennen die meisten vermutlich eher im Zusammenhang mit Feuerwehr oder THW, doch auch die Rotkreuzler brauchen Helme als Teil der Schutzausrüstung. „Bei Bränden befinden wir uns zwangsläufig im Gefahrenbereich“, erklärt Bereitschaftsleiter Cedric Caspari. In diesem Jahr war das DRK außerdem schon dreimal bei Evakuationen von Zügen beziehungsweise S-Bahnen im Einsatz. Gerade während oder nach einem Sturm bestehe die Gefahr, dass Bäume umfallen. Ein Kopfschutz ist hier Pflicht.

Backnang: Neue Helme und Funkgeräte für das DRK

Aktuell stehen beim DRK Backnang nur vier Helme zur Verfügung und die haben schon bessere Zeiten erlebt. Cedric Caspari hat ein aktuelles Exemplar mitgebracht, welches schon deutliche Schrammen aufweist. „Die haben ihre eigentliche Lebensdauer schon weit überschritten“, sagt er. Nach starken Stoßkontakten sollten die Helme ausgetauscht werden. Doch daran war nicht zu denken, sonst wäre ein Einsatz kaum noch möglich gewesen. Schon jetzt könnten etwa bei Gebäudebränden nur so viele Sanitäterinnen und Sanitäter ausrücken, wie Helme zur Verfügung stehen. Das ist ärgerlich, findet Cedric Caspari. Er weist auch auf den hygienischen Aspekt hin: Zwar stehen Haarnetze zur Verfügung, aber: „Wenn man den Helm ein paar Stunden aufhat, schwitzt man auch.“

Bei großen Events wie dem Straßenfest ist gute Kommunikation wichtig

Mithilfe der Aktion „BKZ-Leser helfen“ sollen 20 neue Helme im Wert von etwa 4000 Euro angeschafft werden. Damit können zumindest die Mitglieder mit einem personalisierten Helm ausgestattet werden, auf die der Ortsverein mit Sicherheit zurückgreifen kann – also jene Sanitäterinnen und Sanitäter, die auch regelmäßig Einsätze absolvieren.

Und eine weitere Neuausstattung der Bereitschaft soll mit der Unterstützung der BKZ-Weihnachtsspendenaktion vorgenommen werden: Die Handfunkgeräte müssen ausgetauscht werden. Hintergrund ist die landesweite Umstellung auf Digitalfunk. Polizei, THW und Feuerwehr hätten dies bereits hinter sich, verdeutlicht Cedric Caspari. Und durch die Mittel, welche der DRK-Ortsverein von „BKZ-Leser helfen“ im Jahr 2020 bekommen hatte, wurden auch schon die Einsatzfahrzeuge umgerüstet.

Im nächsten Schritt sind also die Handfunkgeräte dran. Die digitale Funktechnik hat einige Vorteile, wie Cedric Caspari deutlich macht: Die Geräte haben eine größere Reichweite, mit ihnen wird eine höhere Übertragungsqualität erzielt, Daten- und Abhörsicherheit sind damit merklich verbessert, zudem bieten sie die Möglichkeit der Statusübermittlung oder Datenübertragung. So kann die Einsatzleitung Befehle versenden, ohne den Kanal zu belasten.

Viele Funkgeräte sind vonnöten

Beim Straßenfest, berichtet Klaus-Dieter Fackler, habe das DRK derartige Funkgeräte geliehen, denn mit der analogen Technik allein wäre es sonst kritisch geworden – nicht zuletzt aufgrund von Funklöchern. „Vom Stiftshof bis zum Rathaus ist die Empfangslage gut“, urteilt Cedric Caspari. Aber schließlich deckt das DRK einen weitaus größeren Teil ab. Tagsüber sind zwölf Sanitäterinnen und Sanitäter im Einsatz, abends sogar 23 je Schicht. Über 1000 Einsatzstunden kommen beim Ortsverein an den vier Tagen zusammen. Und gerade bei solchen Veranstaltungen mit mehr als einem Einsatzort sei es unabdingbar, sich gegenseitig verständigen zu können, wenn an einer Stelle Verstärkung benötigt wird, verdeutlicht Klaus-Dieter Fackler.

Weil die anderen Behörden und Organisationen bereits auf die Digitalfunktechnik umgestellt haben, sind mit den neuen Geräten in Zukunft auch gemeinsame Sprechgruppen möglich. Die Geräte verfügen aber auch über eine jeweils eigene Rufnummer, wodurch Gespräche mit einzelnen Teilnehmern ebenso möglich sind. Etwa 1500 Euro kostet ein Gerät, sieben Geräte möchte der Ortsverein besorgen. Zum Umgang damit fallen auch noch neue Schulungen für alle Mitglieder an. „Eine Funkausbildung ist mit eine Voraussetzung für die Einsatzfähigkeit“, erklärt Cedric Caspari. Die Bedienung ähnele einem Tastenhandy, „aber natürlich deutlich komplexer“, sagt er.

Große Anschaffungen sind schwer zu stemmen

Mit den neuen Helmen und den neuen Handfunkgeräten sei ein großer Schritt im Hinblick auf die Ausstattung bei Einsätzen getan, findet der Bereitschaftsleiter. „Dann können wir auch alle, die da sind, zu einem Einsatz schicken“, verdeutlicht er. Derlei große Anschaffungen sind für eine gemeinnützige Organisation schwer zu stemmen, führt Klaus-Dieter Fackler aus. „Wir machen ja keine Gewinne.“ Überhaupt sei der Haushalt des Ortsvereins jedes Jahr aufs Neue eng beschnitten. Und so eine persönliche Schutzausstattung koste pro Person zwischen 700 und 800 Euro, rechnet er vor.

Hinzu kommen Kosten für die Ausbildung der neuen Mitglieder. Beides sei aber „ein absolutes Muss“. Weil das DRK froh um alle neuen Helferinnen und Helfer ist, will man an dieser Stelle auch sicherlich nicht sparen. Und so sind die Verantwortlichen froh, wenn „BKZ-Leser helfen“ auch in diesem Jahr wieder Unterstützung zusagt, damit die Retterinnen und Retter des DRK weiter einsatzbereit sind.

Die aktuelle Spenderliste

Erna Moehle; Komfortbau Hunger GmbH, Aspach; Kurt Mutschler; Dagmar Sachs; Ingrid und Bernd Weiler; Sybille und Thomas Blattert; Marie-Luise Fink; Judith und Uwe Matena; Rosi und Helmut Greiner; Renate Foll; Waltraud und Josef Winkler; Ilse und Hans W. O. Krämer; Petra Rieger; Ruth Matthes; Ruth Kroehnert-Ochs; Rule und Margaritta; Erhard Kimmel; Solmey GmbH Dietmar Meyer, Aspach; Hilde Roloff, Oppenweiler; Brigitte und Klaus Lieb; Uschi Koesling, Auenwald; Annette und Hansjoerg Pickel. Allen Spendern gilt ein herzliches Dankeschön.

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Erstellt:
6. Dezember 2023, 06:00 Uhr

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