Besucheransturm in Corona-Zeit im Nationalpark Schwarzwald

dpa/lsw Seebach. Wilder See statt Comer See: Während der Corona-Pandemie erlebt der Nationalpark Schwarzwald einen Besucheransturm. Im ersten Halbjahr seien rund 100 000 Gäste mehr gekommen als in den ersten sechs Monaten 2019, teilte das Umweltministerium am Mittwoch mit. Das sei ein Plus von fast 50 Prozent.

Bäume stehen im Nationalpark Schwarzwald. Foto: Patrick Seeger/dpa/archiv

Bäume stehen im Nationalpark Schwarzwald. Foto: Patrick Seeger/dpa/archiv

„Diese für alle herausfordernde Zeit hat auch die Sinne für die Schönheiten der Natur geschärft“, kommentierte Umweltminister Franz Untersteller (Grüne) den Gästezuwachs. Für Kerstin Ensinger, die in der Nationalparkverwaltung für Tourismus und Erholung zuständig ist, hat die besondere Situation der Corona-Monate deutlich gemacht, wie wichtig die Natur als Erholungsort und Gesundheitsquelle für die Menschen sei.

Untersteller mahnte, nicht zu vergessen, dass Menschen auch eine Belastung für die Natur sein können. Sie hinterließen immer und in den allermeisten Fällen ohne böse Absicht naturfremde Spuren. So müsse das Rangerteam häufig wilde Camper ermahnen und größere Gesellschaften auflösen.

Der Umweltminister kündigte an, das neue Besucherzentrum des Nationalparks am Ruhestein solle Mitte Oktober übergeben werden. Die Nutzung werde wegen der Corona-Einschränkungen aber langsam beginnen. In einer Testphase würden einzelne Schulklassen und Kindergartengruppen sowie Fachleute aus dem Naturschutz und andere Gruppen eingeladen.

Für die Öffentlichkeit zugänglich sein soll das Gebäude vom 1. März 2021 an, zunächst mit einer Begrenzung auf 400 Besucher täglich. Nach der aktuellen Planung ist der uneingeschränkte Betrieb ab Juni 2021 vorgesehen.

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Erstellt:
5. August 2020, 12:59 Uhr

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