Corona stürzt Schaeffler in die roten Zahlen

dpa Herzogenaurach. Die Corona-Krise hat die Autozulieferer fest im Griff - das spürt auch der fränkische Familienkonzern. Das Unternehmen geriet in den ersten drei Monaten in die roten Zahlen. Das zweite Quartal dürfte noch schwieriger werden.

Der Automobilzulieferer Schaeffler stürzt in die roten Zahlen. Foto: Daniel Karmann/dpa

Der Automobilzulieferer Schaeffler stürzt in die roten Zahlen. Foto: Daniel Karmann/dpa

Die Folgen der Coronavirus-Pandemie haben den Auto- und Industriezulieferer Schaeffler im ersten Quartal tief in die roten Zahlen gerissen.

Das Geschäft mit den Automobilherstellern läuft so schlecht, dass der Wert der Sparte Automotive gemindert werden musste. Die Wertminderung und zusätzliche Kosten für weiteren Stellenabbau führten bei den Franken zu einem Verlust von unter dem Strich 184 Millionen Euro im ersten Quartal. Im Vorjahr hatte noch ein Überschuss von 137 Millionen Euro zu Buche gestanden, wie das im SDax notierte Unternehmen am Mittwoch in Herzogenaurach mitteilte.

„Die Coronavirus-Pandemie stellt uns vor bislang ungekannte Herausforderungen“, sagte Konzernchef Klaus Rosenfeld. Und damit nicht genug. Das nächste Quartal dürfte noch schwieriger werden. Die Umsätze gingen in den Regionen China, Asien/Pazifik und Europa um jeweils etwa zehn Prozent zurück - in Amerika nur um sechs Prozent. Letzteres dürfte sich ändern, weil die Corona-Krise in den USA später angekommen ist.

Während der Umsatz im ersten Quartal im Vergleich zum Vorjahr um neun Prozent auf 3,28 Milliarden Euro sank, sackte das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) um rund ein Fünftel auf 215 Millionen Euro.

Wegen der Corona-Krise hatte Schaeffler bereits im März seine Prognose für das laufende Geschäftsjahr ausgesetzt. Eine konkrete Vorhersage sei weiterhin nicht möglich, hieß es nun. Zudem teilten die Franken mit, dass der Konzern jetzt 1900 Stellen in Europa auf freiwilliger Basis abbauen will - nicht mehr nur 1300, wie bisher geplant.

Das Unternehmen ist an 170 Standorten in 50 Ländern der Welt aktiv und fertigt unter anderem Getriebe- und Antriebslösungen sowie Kupplungen für Autos und die Industrie. Insgesamt beschäftigt Schaeffler derzeit weltweit mehr als 86 000 Mitarbeiter. Im Jahr 2019 erwirtschaftete der Technologiekonzern einen Umsatz von rund 14,4 Milliarden Euro. Das Unternehmen gilt als einer der größten Familienbetriebe der Welt.

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Erstellt:
6. Mai 2020, 11:58 Uhr

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