Dirigent Currentzis beklagt Probleme mit russischen Behörden

dpa/lsw Perm. Stardirigent Teodor Currentzis hat wenige Tage nach seinem angekündigten Rückzug von der Oper in der russischen Stadt Perm seinen Weggang mit politischen Problemen begründet. „All die Jahre waren wir in einem ständigen Kampf“, schrieb der 47-Jährige in dem am Donnerstag veröffentlichten offenen Brief. Die Behörden und Politiker hätten nie etwas von der künstlerischen Arbeit verstanden und jedes Feingefühl vermissen lassen.

Teodor Currentzis. Foto: Sebastian Gollnow/Archivbild

Teodor Currentzis. Foto: Sebastian Gollnow/Archivbild

Der gebürtige Grieche, der auch Chefdirigent des SWR Symphonieorchesters in Stuttgart ist, hatte immer wieder Eingriffe in die künstlerische Freiheit in Russland kritisiert, wenn das Kollegen betraf. Er hielt sich aber stets zurück, seine eigenen Probleme öffentlich zu machen. Das Land verliert mit dem Musiker, der auch einen russischen Pass hat, einen Weltstar.

Seine Kritik galt besonders auch der Verwaltung des Permer Gebiets: „(...) ohne deren völliges Unverständnis, jeden Fehlens von Ehrfurcht und Einfühlungsvermögen hätte ich nicht die Kraft für diese Entscheidung aufgebracht, mein Himmelreich zu verlassen.“ Currentzis hatte am vergangenen Freitag erklärt, seinen Posten als künstlerischer Leiter des Staatlichen Opern- und Balletttheaters in diesem Sommer abzugeben.

Der Musiker behalte aber die künstlerische Leitung des internationalen Djagilew-Festivals, teilte die am Ural gelegene Oper mit. Mit ihm seien Oper und Ballett in den vergangenen acht Jahren „zum Mittelpunkt der weltweiten Aufmerksamkeit auf dem Gebiet der modernen und klassischen Kunst“ geworden.

Zum Artikel

Erstellt:
27. Juni 2019, 16:36 Uhr

Artikel empfehlen

Artikel Aktionen