Sommerflaute: Zahl der Arbeitslosen weiter gestiegen

dpa/lsw Stuttgart. Die Zahl der Arbeitslosen in Baden-Württemberg ist im August weiter gestiegen. Allerdings ist diesmal die übliche Sommerflaute dafür verantwortlich und nicht mehr die Corona-Krise, wie die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit am Dienstag in Stuttgart mitteilte. „Wir können eine leichte Erholungsdynamik des Arbeitsmarktes beobachten“, sagte der Chef der Regionaldirektion, Christian Rauch. „Jedoch ist das Niveau der Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vorjahr deutlich höher.“

Ein Gebäude der Bundesagentur für Arbeit. Foto: picture alliance / dpa/Symbolbild

Ein Gebäude der Bundesagentur für Arbeit. Foto: picture alliance / dpa/Symbolbild

Offiziell waren zum Stichtag Mitte August genau 294 396 Menschen im Südwesten arbeitslos. Das waren knapp 13 700 oder 4,9 Prozent mehr als im Juli. Die Quote stieg von 4,4 auf 4,6 Prozent.

Ein Anstieg in den Sommermonaten ist generell nicht ungewöhnlich, weil in dieser Zeit immer viele Arbeits- und Ausbildungsverträge auslaufen und das neue Ausbildungsjahr noch nicht begonnen hat. Rechne man diesen Effekt heraus, sinke die Zahl der Arbeitslosen im Vergleich zum Vormonat um 4000, hieß es. „Die Monate des Lockdowns haben Spuren am Arbeitsmarkt hinterlassen, aktuell sind jedoch keine neuen coronabedingten Auffälligkeiten sichtbar“, sagte Rauch.

Die Spuren lassen sich vor allem beim Vergleich der Zahlen mit dem Vorjahr erkennen. Aktuell gibt es rund 40 Prozent mehr Arbeitslose als im August 2019. Zudem sind die Jüngeren immer noch überproportional betroffen. Der Unterschied zur Entwicklung des Arbeitsmarktes insgesamt war zu den Hochzeiten der Corona-Krise allerdings deutlich größer als jetzt.

Auch die Zahl der Beschäftigten, für die von den Unternehmen Kurzarbeit angezeigt wurde, sank im August weiter. Insgesamt haben nun seit Ausbruch der Krise mehr als 123 500 Betriebe für zusammen gut zwei Millionen Beschäftigte Kurzarbeit angezeigt. Wie viele davon sie tatsächlich auch in Anspruch genommen haben, ist allerdings noch nicht bekannt.

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Erstellt:
1. September 2020, 00:58 Uhr

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