Feiern im Freien: Tübingen verdoppelt Ordnungsdienst

dpa/lsw Tübingen. Wegen der Zunahme von Corona-Neuinfektionen im Südwesten sind in Tübingen am Wochenende in Zukunft doppelt so viele Sicherheitsleute unterwegs. Die Nachtstreife wird mit einem privaten Sicherheitsdienst verstärkt, um die Feiernden auf die geltenden Abstandsregeln hinzuweisen, wie die Stadt am Dienstag mitteilte. Die Regelung gelte ab sofort in den Nächten zu Freitag, Samstag und Sonntag. Zudem sollen Mitarbeiter der mobilen Jugendarbeit vermehrt eingesetzt werden.

Das sommerliche Nachtleben mit großen Menschenmengen macht uns Sorgen, wird Oberbürgermeister Boris Palmer (Grüne) zitiert. Im Fall einer zweiten Welle müsse die Stadt kurzfristig eingreifen können. Daher werden weitere Maßnahmen rechtlich geprüft.

Dazu zählt etwa eine Allgemeinverfügung, die den Ordnungsdienst ermächtigen soll, die Personalien von Menschen aufnehmen, die mit mehr als fünf Menschen in der Stadt zusammensitzen und feiern. Auch nächtliche Alkoholkonsumverbote und Betretungsverbote für bestimmte Bereiche der Altstadt stehen demnach auf dem Prüfstand.

Die Umsetzung dieser Maßnahmen sei abhängig von der Entwicklung der Infektionszahlen. „Die Einschränkungen, die jetzt zur Diskussion stehen, haben das Ziel, andere Freiheiten im Bereich der Kitas und Schulen sowie im Einzelhandel und in der Gastronomie zu erhalten“, so Palmer. Er gehe davon aus, dass an zentralen Treffpunkten ebenso die Personalien erfasst werden können wie in einem Restaurant.

Die derzeit gültige Corona-Verordnung sieht vor, dass sich maximal 20 Menschen öffentlich treffen dürfen. Zudem räumt die Verordnung den Kommunen die Möglichkeit ein, weitere Maßnahmen zu ergreifen.

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Erstellt:
4. August 2020, 17:58 Uhr

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