Felssturz auf Autobahn: Unglücklicher Einzelfall

dpa/lsw Villingen-Schwenningen. Felsstürze auf Autobahnen in Deutschland sind sehr selten. Wenn es passiert, können die Folgen wie am Samstag bei Villingen-Schwenningen tödlich sein.

Einsatzkräfte der Feuerwehr sichern eine Unfallstelle auf der Autobahn 81 bei Villingen-Schwenningen. Foto: Wilhelm Bartler/dpa

Einsatzkräfte der Feuerwehr sichern eine Unfallstelle auf der Autobahn 81 bei Villingen-Schwenningen. Foto: Wilhelm Bartler/dpa

Der tödliche Unfall auf der Autobahn 81 wegen eines Felssturzes ist nach Ansicht von Experten ein unglücklicher Einzelfall. Solche Unglücke seien sehr selten, sagte am Montag ADAC-Sprecher Johannes Boos. Am Samstagabend war der Fahrer eines Sportwagens in der Nähe von Villingen-Schwenningen gegen einen etwa 3,5 Tonnen schweren Gesteinsbrocken geprallt, der sich von einem Hang gelöst hatte und auf die Fahrbahn gestürzt war. Das Auto ging in Flammen auf und brannte vollständig aus.

Die Polizei geht nach ersten Ermittlungen davon aus, dass es sich bei dem Fahrer mit hoher Wahrscheinlichkeit um einen 62 Jahre alten Mann handelt. Endgültige Sicherheit könne aber erst die Obduktion bringen, sagte ein Polizeisprecher.

Nach Angaben des Verkehrsministeriums in Stuttgart kamen in dem Fall mehrere unglückliche Umstände zusammen. „Wenn das erwartbar gewesen wäre, hätten wir etwas getan“, sagte Sprecher Edgar Neumann.

Nach Angaben des Regierungspräsidiums Freiburg stürzte der Sandsteinfelsen aus etwa 22 Metern Höhe ab und rollte über einen Hang auf die Fahrbahn. Die Neigung des Hangs sei nicht sehr steil, sagte Neumann. Bisher habe es in diesem Bereich keine Probleme gegeben. Der Wurzeldruck eines Baumes habe den Erkenntnissen nach den Felsblock gelöst. Weil dieser annähernd würfelförmig sei, habe er bis auf die Autobahn rollen können.

Experten untersuchten unterdessen den Hang und sicherten zwei weitere absturzgefährdete Felsbrocken. Die Autobahn blieb bis zum frühen Sonntagabend zwischen den Anschlussstellen Tuningen und Villingen-Schwenningen gesperrt.

Boos' Angaben zufolge liegt die Verantwortung für Kontrollen bei den Ländern. „Die Kontrollen der Autobahnmeistereien sind sehr zuverlässig und gut“, betonte er. Das zeige sich auch daran, dass bei Stürmen nur sehr selten Bäume auf Autobahnen stürzten. Laut Regierungspräsidium Freiburg kontrolliert der Streckendienst der Autobahnmeisterei die A81 täglich, auch an Wochenenden.

Im Herbst 2017 war aus Sicherheitsgründen ein rund 200 Tonnen schwerer Fels an einer Bundesstraße im Hochschwarzwald gesprengt worden. Die Straße war deswegen mehrere Tage lang gesperrt.

Anfang Juni stürzte ein Gesteinsbrocken auf eine Kreisstraße im Alb-Donau-Kreis und beschädigte diese schwer. Damals wurde niemand verletzt. Die Straße musste ausgebessert werden.

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Erstellt:
14. Oktober 2019, 17:56 Uhr

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