Gastrobranche im Rems-Murr-Kreis sucht dringend Personal

Hotels, Restaurants, Gaststätten, Biergärten, Cafés, Cateringunternehmen... – fast alle suchen im Rems-Murr-Kreis händeringend Unterstützung.

Gutes Personal ist in der Gastronomiebranche dringend gefragt. Symbolbild: Alexander Becher

© Alexander Becher

Gutes Personal ist in der Gastronomiebranche dringend gefragt. Symbolbild: Alexander Becher

Rems-Murr. Die Küche bleibt kalt – und das immer öfter: Ob Restaurant, Gaststätte oder Biergarten – im Rems-Murr-Kreis gehören „neue Öffnungszeiten“ zum Alltag. Viele Gaststätten und Restaurants hätten bereits einen zusätzlichen Ruhetag eingelegt, sagt Hartmut Zacher von der Gastronomiegewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG): „Einige Häuser streichen den Mittagstisch komplett. Und oft schließt die Küche abends deutlich früher. Der Trend ist klar: Die Gastronomie kocht und bedient nur noch auf Sparflamme.“ Zacher schlägt „Küchenalarm“ für die Gastroszene. Der Grund dafür liege auf der Hand: „Zu wenig Personal. Hotels, Restaurants, Gaststätten, Biergärten, Cafés, Caterings... – fast alle suchen händeringend Unterstützung.“

Allein für den Rems-Murr-Kreis hat die Bundesagentur für Arbeit in der Hotellerie und Gastronomie aktuell 34 offene Stellen registriert. „Wer in der Küche schon gut klarkommt, kann sofort anfangen. Aber auch um den Nachwuchs macht sich das Gastgewerbe Sorgen: 14 Ausbildungsplätze sind immer noch frei. Für die Azubisuche läuft der Countdown. Und es sieht nicht gut aus, denn eigentlich müssten die Verträge für das neue Ausbildungsjahr schon längst abgeschlossen sein“, sagt Zacher.

Gewerkschaft fordert höhere Löhne

In der Gastrobranche müsse sich einiges ändern: „Höhere Löhne und bessere Arbeitszeiten sind der Schlüssel für mehr Personal“, macht Hartmut Zacher klar. Konkret peilt er dabei für die Zukunft einen „Gastro-Startlohn“ von 3.000 Euro brutto pro Monat für alle an, die in der Hotellerie und Gastronomie nach ihrer Ausbildung in einem Vollzeitjob weiterarbeiten.

„Das muss die Branche hinbekommen. Denn wer seine Ausbildung in der Küche, im Service oder im Hotel abgeschlossen hat, braucht eine klare Perspektive. Egal wo eine Köchin, ein Kellner oder eine Hotelfachfrau hingeht: Der faire Einstiegslohn liegt bei mindestens 3.000 Euro.“ Davon seien viele Beschäftigte der Branche heute immer noch weit entfernt. „Tatsächlich schrammen Köche und Kellnerinnen im Rems-Murr-Kreis ziemlich oft nah an der Mindestlohnkante von zwölf Euro pro Stunde entlang. Ein Großteil der Gastrobetriebe zahlt noch immer keinen Tariflohn. Das ist ein Unding, wenn man gute Leute sucht“, so Hartmut Zacher. pm

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Erstellt:
28. August 2023, 06:00 Uhr

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