IG Metall: Tarifabschluss von NRW für Südwesten übernehmen

dpa/lsw Stuttgart. Die IG Metall Baden-Württemberg will den Pilotabschluss übernehmen, der am Freitag von den Tarifpartnern in Nordrhein-Westfalen erzielt worden ist. „In dieser schwierigen Zeit ging es vor allem darum, Beschäftigung zu sichern und finanzielle Einbußen bei Kurzarbeit oder aufgrund von Schul- und Kitaschließungen zu minimieren. Das ist in NRW gelungen“, sagte Südwest-Bezirksleiter Roman Zitzelsberger. Der Arbeitgeberverband Südwestmetall gab sich am Freitagabend zurückhaltend: Angesichts der Corona-Krise und der besonderen Situation der Südwest-Industrie müsse man die Auswirkungen des Abschlusses genau prüfen, hieß es.

Das Logo der IG Metall hängt über einer Bühne. Foto: Daniel Karmann/dpa/Symbolbild

Das Logo der IG Metall hängt über einer Bühne. Foto: Daniel Karmann/dpa/Symbolbild

Die Tarifparteien in NRW hatten sich am Freitag inmitten der Corona-Krise darauf geeinigt, die Löhne in diesem Jahr nicht zu erhöhen. Arbeitnehmer mit kleinen Kindern sollen zusätzliche freie Tage erhalten, und Kurzarbeiter können laut Abschluss auf Zuzahlungen setzen. Letztere Komponente gebe im Südwesten bereits seit vielen Jahren, hieß es bei der IG Metall Baden-Württemberg.

Der Arbeitgeberverband Südwestmetall teilte mit, man habe den Abschluss in Nordrhein-Westfalen zur Kenntnis genommen. „Grundsätzlich ist es positiv, dass man es geschafft hat, in dieser extremen Situation relativ rasch zu einem Ergebnis zu gelangen“, sagte Südwestmetall-Chef Stefan Wolf. „Da in unserem Tarifgebiet die Kurzarbeitergeld-Aufstockung jedoch bereits tariflich geregelt ist, und dies in der momentanen Phase eine große Belastung für unsere Unternehmen darstellt, müssen wir hier weitere Gespräche mit der IG Metall führen.“ Auch die fünftägige bezahlte Freistellung für die Beschäftigten könne man in diesem Zusammenhang nicht akzeptieren.

Die IG Metall will nun in den Gremien beraten, welche Teile des Pilotabschlusses für die rund eine Million Beschäftigten in der baden-württembergischen Metall- und Elektroindustrie relevant seien, hieß es bei der Gewerkschaft. Zugleich sollen mit Südwestmetall möglichst schnell Gespräche über eine Übernahme des Abschlusses aufgenommen werden.

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Erstellt:
20. März 2020, 13:33 Uhr

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