Kampagne gegen Verkehrslärm ausgeweitet

Die landesweite Initiative gegen Motorradlärm verzeichnet einen ersten Erfolg. Weitere Schilder werden aufgestellt.

Tierische Schilder an bekannten Raserstrecken, etwa entlang der L1151 bei Schorndorf, appellieren an Motorrad- und Autofahrer, rücksichtsvoll unterwegs zu sein. Foto: Beytekin/Landratsamt

© Benjamin Beytekin

Tierische Schilder an bekannten Raserstrecken, etwa entlang der L1151 bei Schorndorf, appellieren an Motorrad- und Autofahrer, rücksichtsvoll unterwegs zu sein. Foto: Beytekin/Landratsamt

WAIBLINGEN (pm). Unnötigen Verkehrslärm eindämmen und die Sicherheit im Verkehr erhöhen: das sind die Ziele mehrerer Aktionen des Landratsamts.

Immer wieder gibt es Beschwerden von Anwohnern, vor allem von Bürgern, die in der Nähe von beliebten Motorradstrecken im Landkreis wohnen. Aus diesem Grund ist der Landkreis Teil der landesweiten Initiative gegen Motorradlärm – zusammen mit Berglen, Großerlach, Kernen im Remstal, Leutenbach, Rudersberg, Waiblingen und Weinstadt und vielen anderen. Die insgesamt 81 Städte, Gemeinden und Landkreise in Baden-Württemberg haben gemeinsam mit Verkehrsminister Winfried Hermann und dem Lärmschutzbeauftragten der Landesregierung, Thomas Marwein, von der Europäischen Union, der Bundesregierung, den Herstellern von Motorrädern sowie von den Motorradfahrenden mehr Anstrengungen gefordert, um Motorradlärm spürbar zu reduzieren.

Der Antrag hatte Erfolg. Der Bundesrat setzt sich nun dafür ein, den Lärm von Motorrädern zu verringern. In seiner am 15. Mai gefassten Entschließung spricht er sich dafür aus, die zulässigen Geräuschemissionen aller neu zugelassenen Motorräder auf maximal 80 Dezibel zu begrenzen. Die Bundesregierung soll sich bei der EU-Kommission entsprechend dafür einsetzen.

„Der Rems-Murr-Kreis macht sich seit mehreren Jahren gegen unnötigen Verkehrslärm stark. Seit 2019 sensibilisiert der Landkreis mit tierischen Schildern Motorrad- und Autofahrer dafür, rücksichtsvoll unterwegs zu sein – denn nicht nur Motorräder verursachen Lärm. Unnötig lautstarken und zu schnellen Fahrern signalisieren wir: Geschwindigkeit drosseln und Fahrweise anpassen“, sagt Landrat Richard Sigel.

Die Lärmschilder stehen an bekannten Raser- beziehungsweise Lärmstrecken. Diese Kampagne hat der Landkreis vor Kurzem ausgeweitet: In Schorndorf, Rudersberg und Berglen sind nun ebenfalls Schilder mit dem „tierischen Blickfang“ aufgestellt, um Motorrad- und Autofahrer zu sensibilisieren. Ein weiteres Schild in Althütte ist in Planung.

Der Landkkreis engagiert sich noch mit weiteren Aktionen für den Lärmschutz: Bei der Aktion „Gelbe Karte“ melden die Gemeinden, die Polizei und Messteams des Landratsamts Lärm- und Abgasbelästigungen von Fahrzeugen, beispielsweise das Hochjagen des Motors im Leerlauf und beim Fahren in niedrigen Gängen. Das Landratsamt wendet sich dann an den Fahrer, um auf das Fehlverhalten aufmerksam zu machen, und verwarnt ihn mit einer Gelben Karte. Zudem führen Landratsamt und Polizei gemeinsame Kontrollen gegen Verkehrslärm und für mehr Verkehrssicherheit durch, damit auch Motorradfahrer für zu schnelles oder unnötig lautes Fahren belangt werden können. Beim Blitzen ist eine Ahndung wegen der fehlenden Kennzeichen vorne nicht möglich.

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Erstellt:
19. Juni 2020, 11:30 Uhr

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