Kempf vor Rückkehr in die Heimat: Kampf um Konstanz beim VfB

dpa/lsw Stuttgart. Für Marc Oliver Kempf und den VfB Stuttgart war es ein turbulenter Saisonstart. Die Gerüchte um seinen vorzeitigen Abschied ließen den Verteidiger offenbar nicht kalt. Gegen Ex-Club Frankfurt will der 26-Jährige nun zurück zu seiner alten Stärke finden.

VfB Stuttgarts Marc Oliver Kempf am Ball. Foto: Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/ZB/Archiv

VfB Stuttgarts Marc Oliver Kempf am Ball. Foto: Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/ZB/Archiv

Marc Oliver Kempf kam die Länderspielpause vermutlich nicht ungelegen. Nach wechselhaftem Saisonstart und wochenlangen Transfergerüchten hatte der Abwehrspieler des VfB Stuttgart die Chance, ein bisschen durchzuatmen und den Kopf frei zu kriegen. Am Sonntag (15.30 Uhr/DAZN) ist wieder Konzentration gefordert. Dann geht es für Kempf und Co. in der Fußball-Bundesliga zu Eintracht Frankfurt - und der Kampf um Konstanz weiter.

„Wir sind heiß nach den zwei Niederlagen zuletzt. Vor allem die gegen Freiburg hat uns allen sehr, sehr wehgetan“, sagte Kempf diese Woche den vereinseigenen Medien. Das 2:3 gegen den badischen Ex-Club des 26-Jährigen vor eineinhalb Wochen war ein weiterer Rückschlag für den VfB. Nach dem 0:4 in Leipzig, bei dem sie phasenweise überrannt worden waren und Kempf einen Handelfmeter verschuldet hatte, lieferten die Schwaben gegen Freiburg in der ersten halben Stunde eine miserable Leistung ab und verteidigten mitunter viel zu luftig.

In Frankfurt, wo der im hessischen Lich geborene Kempf einst in der Jugend spielte und 2012 als 17-Jähriger sein Bundesliga-Debüt für die Eintracht feierte, treffe man jetzt „auf einen Gegner auf Augenhöhe“, so der Verteidiger. „Wir müssen schauen, dass wir wieder über die volle Distanz den Fokus auf 100 Prozent bringen.“

Acht Gegentore hat der VfB an den ersten drei Spieltagen schon kassiert - nur der Tabellenletzte Hertha (10) und Aufsteiger Fürth (9) bekamen mehr. Oft waren es individuelle Fehler, die die Stuttgarter in Bedrängnis brachten. Ihr System stellen sie erstmal nicht infrage.

Die Dreierkette mit Kempf, Waldemar Anton und Konstantinos Mavropanos sowie das zentrale Mittelfeld mit Kapitän Wataru Endo davor „war ein Garant dafür, dass wir letzte Saison Neunter geworden sind“, betonte VfB-Sportdirektor Sven Mislintat zuletzt. Die Themen abseits des Platzes hätten gerade Kempf in den vergangenen Wochen aber eben nicht geholfen. Es habe nicht so gewirkt, „als würde er komplett befreit davon Fußball spielen“, sagte Mislintat mit Blick auf die Gerüchte um einen vorzeitigen Abschied des Spielers in diesem Sommer.

Viel Substanz hatten sie wohl nicht. Nachdem Kempf das Angebot einer Vertragsverlängerung abgelehnt hat, stand ein Wechsel aber zumindest immer im Raum. Mit Ablauf der Transferfrist am 31. August hat sich das Thema erstmal erledigt. Kempf, dessen Kontrakt im Juni 2022 endet, nimmt nicht Reißaus, sondern einen neuen Anlauf beim VfB. Für ihn und die Stuttgarter gilt es nun, sich wieder zu stabilisieren.

© dpa-infocom, dpa:210908-99-138328/3

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Erstellt:
8. September 2021, 12:50 Uhr

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