Kernkraftwerk im elsässischen Fessenheim wird stillgelegt

dpa/lsw Fessenheim. Es hat lange gedauert: Nun gehen im französischen Atomkraftwerk Fessenheim an der Grenze zum Südwesten endgültig die Lichter aus - zur Freude auch von Atomkraftgegnern in Deutschland.

Die beiden Reaktorgebäude des Kernkraftwerks Fessenheim. Foto: Philipp von Ditfurth/dpa

Die beiden Reaktorgebäude des Kernkraftwerks Fessenheim. Foto: Philipp von Ditfurth/dpa

Im elsässischen Fessenheim an der Grenze zu Baden-Württemberg wird das betriebsälteste Atomkraftwerk Frankreichs endgültig abgeschaltet. Der zweite Druckwasserreaktors soll nach Angaben des Betreibers EDF am heutigen Montagabend heruntergefahren werden. Die Stilllegung des Kraftwerks soll am frühen Dienstagmorgen beendet sein. Der erste Reaktorblock des seit Ende 1977 Strom produzierenden Kraftwerks am Rhein war bereits Ende Februar vom Netz genommen worden.

Kritikern galt das Kraftwerk schon seit Jahrzehnten als Sicherheitsrisiko. Atomkraftgegner vor allem in Deutschland und der Schweiz hatten sich lange ohne Erfolg für ein Abschalten der beiden Reaktoren eingesetzt. Deutsche Politiker und Umweltaktivisten begrüßten die Stilllegung.

Die Region um die Gemeinde Fessenheim im südelsässischen Département Haut-Rhin soll nun zu einem grünen und grenzübergreifenden Vorzeigeprojekt werden. In einem deutsch-französischen Innovationspark sollen Projekte zu nachhaltiger Energiegewinnung umgesetzt werden.

Bis das Gelände des Kernkraftwerks selbst genutzt werden kann, werden jedoch noch Jahrzehnte vergehen. Nach Betreiberangaben sind für die Vorbereitungen der Demontage fünf Jahre veranschlagt, der Abbau selbst dauert dann nochmals 15 Jahre.

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Erstellt:
29. Juni 2020, 01:28 Uhr

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