KSC in Investoren-Gesprächen: Präsidenten-Rücktritt verlangt

dpa/lsw Karlsruhe. Fußball-Zweitligist Karlsruher SC prüft derzeit das Angebot einer Investorengruppe, Aktien der ausgegliederten Fußballabteilung im Wert von sechs Millionen Euro zu kaufen. Das bestätigte Geschäftsführer Michael Becker am Freitag. Die Gruppierung unter dem Namen „Bündnis KSC“, der unter anderem auch die Firma des im vergangenen Jahr knapp gescheiterten Präsidentschaftskandidaten Martin Müller angehört, knüpft ein mögliches Engagement aber an eine Bedingung: den Rücktritt von Präsident Ingo Wellenreuther noch „vor der Mitgliederversammlung am 15. Mai 2020“.

Ein Logo des Karlsruher SC, aufgenommen im Wildparkstadion am Mannschaftsbus. Foto: Uli Deck/dpa

Ein Logo des Karlsruher SC, aufgenommen im Wildparkstadion am Mannschaftsbus. Foto: Uli Deck/dpa

Als Ziel formuliert das Bündnis, einen möglicherweise drohender Gang in die Planinsolvenz verhindern zu wollen. „Wir diskutieren das Thema intern, ob man die Bedingung eingehen sollte oder nicht. Darüber haben wir aber noch kein abschließendes Urteil gebildet“, sagte Becker. Er meinte: „Unabhängig vom KSC gibt es im Profi-Fußball immer wieder bestimmte Konstellationen, wo Investoren sagen, wir wollen aber bestimmte Bedingungen. Das ist nichts Unübliches.“

Auch andere Lösungen will Becker noch nicht abschreiben. „Denkbar ist alles. Wir haben ja noch eine Woche Zeit. Wenn es dann acht oder zehn Millionen sind, wäre es auch schön“, sagte Becker. Das Angebot des „Bündnis KSC“ sei allerdings das konkreteste. Alle daran beteiligten Firmen kennt aber auch der KSC-Geschäftsführer noch nicht, einige Akteure möchten offenbar zunächst lieber im Hintergrund bleiben.

„Spätestens vor dem Vertragsschluss werden wir aber alle kennen“, sagte Becker. Mit dem Erwerb der Aktien würden die Gruppe nicht die notwendigen 25 Prozent Anteile erwerben können, die für einen Sitz im kontrollierenden Beirat notwendig wären.

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Erstellt:
8. Mai 2020, 19:12 Uhr

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