Mann wegen jahrelangen Kindesmissbrauchs vor Gericht

dpa/lsw Freiburg. Wegen des Verdachts des jahrelangen schweren sexuellen Missbrauchs von vier Jungen hat der Prozess gegen einen Mann aus Freiburg begonnen. Dem gelernten Maler werden sexuelle Übergriffe in 92 Fällen zur Last gelegt, wie Staatsanwalt Daniel Fehrenbach am Mittwoch zum Prozessauftakt vor dem Landgericht Freiburg sagte. Die Taten ereigneten sich der Anklage zufolge in den Jahren 2001 bis 2017. Die vier Jungen, die Opfer der Verbrechen wurden, seien zum Zeitpunkt der Taten acht bis 13 Jahre alt gewesen.

Die Vielzahl der vorgeworfenen Taten und der lange Zeitraum des mutmaßlichen Missbrauchs machten den Fall ungewöhnlich, sagte Fehrenbach. Der Deutsche, der am Donnerstag 42 Jahre alt wird, sei immer nach dem gleichen Muster vorgegangen. Er habe bei Jugendfußballspielen und anderen Sportereignissen sowie in der Nachbarschaft die Freundschaft meist alleinerziehender Frauen gesucht, um sich an deren Kindern vergehen zu können. Die sexuellen Übergriffe hatten sich der Anklage zufolge in der Wohnung des Mannes ereignet.

Der Mann war ins Visier der Ermittler geraten, nachdem sich einer der Jungen seiner Mutter anvertraut hatte. Er habe nach seiner Festnahme die Vorwürfe zurückgewiesen, sagte der Staatsanwalt. Die Jungen müssten daher vor Gericht als Zeugen aussagen. Das Gericht werde prüfen müssen, ob neben einer Haftstrafe anschließende Sicherungsverwahrung möglich ist. Für Teile des Strafprozesses könnte laut dem Gericht die Öffentlichkeit ausgeschlossen werden.

Für den Prozess sind Gerichtsangaben zufolge zunächst Termine bis Ende März terminiert (Az: 15 KLs 180 Js 35258/16).

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Erstellt:
8. Januar 2020, 15:36 Uhr

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