Mehrere Zwischenfälle nach Anti-Rassismus-Demo in Stuttgart

dpa/lsw Stuttgart. Im Zuge der Demonstrationen gegen Rassismus mit weit über zehntausend Teilnehmern im Südwesten ist es in Stuttgart zu mehreren Zwischenfällen gekommen. Wie die Polizei mitteilte, hatten sich nach der eigentlichen Kundgebung am Samstagabend am neuen Schloss mehrere einzelne Aufzüge formiert: Personengruppen hätten sich dabei mehrfach in der Innenstadt und um den Stadtkern herumbewegt. „Die Stimmung in den Aufzügen war teils sehr aggressiv“, hieß es. Die Einsatzkräfte seien mehrfach mit Gegenständen beworfen und Pyrotechnik gezündet worden. Auf den Straßen rund um den Stadtkern kam es teils zu erheblichen Verkehrsbehinderungen. Ein Passant sei attackiert worden, habe das Krankenhaus aber inzwischen verlassen, berichtete ein Polizeisprecher am Sonntag.

Ein Streifenwagen der Polizei steht mit eingeschaltetem Blaulicht. Foto: Carsten Rehder/dpa/Archivbild

Ein Streifenwagen der Polizei steht mit eingeschaltetem Blaulicht. Foto: Carsten Rehder/dpa/Archivbild

In Mannheim und Karlsruhe blieb hingegen alles ruhig, wie die Polizei sagte. Zwischen 5000 und 6000 Menschen hatten nach Worten eines Sprechers in Mannheim vor dem Schloss gegen Rassismus protestiert - „wegen Corona mit gebührendem Abstand“. Angemeldet gewesen waren nur rund 1000 Teilnehmer. In Karlsruhe hatte es zwei Demos mit insgesamt etwa 4500 Teilnehmern gegeben. Zwischenfälle gab es nicht.

Anlass für die Proteste, die als „Silent Demos“ (stille Demonstrationen) angekündigt waren, war der Tod des Afroamerikaners George Floyd. Er war am 25. Mai in den USA gestorben, nachdem ihm ein Polizist minutenlang ein Knie auf den Hals gedrückt hatte. Auch in anderen deutschen Städten war am Samstag gegen Rassismus und Polizeigewalt protestiert worden.

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Erstellt:
7. Juni 2020, 10:15 Uhr

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