Mercedes, BMW und Audi verkaufen mehr Oberklasse-Modelle

dpa Stuttgart/München. Die Autoindustrie ist im Krisenmodus - doch im November gibt es einen Lichtblick für drei deutsche Oberklasse-Hersteller.

In einer Produktionshalle von Audi in Neckarsulm wird das Topmodell A8 gefertigt. Foto: Ronald Wittek/dpa

In einer Produktionshalle von Audi in Neckarsulm wird das Topmodell A8 gefertigt. Foto: Ronald Wittek/dpa

Nach tiefen Einbrüchen geht es zum Jahresende bei Mercedes-Benz, BMW und Audi wieder aufwärts. Die drei Oberklasse-Autohersteller meldeten am Freitag steigende Verkäufe.

Dabei lag Mercedes-Benz ein weiteres Mal vor dem Münchner Erzrivalen BMW, allerdings mit im Jahresverlauf bislang geschrumpftem Vorsprung. Auch die in besonders schwieriges Fahrwasser geratene Ingolstädter VW-Tochter meldete einen Aufwärtstrend.

Seit Jahresbeginn hat Mercedes-Benz kumuliert 2,1 Millionen Autos verkauft, ein Plus von 1,4 Prozent, wie Daimler mitteilte. Die Stuttgarter liegen damit im bisherigen Jahresverlauf vor BMW, die knapp 2 Millionen Fahrzeuge ihrer Kernmarke absetzten, aber mit einem Plus von 2,4 Prozent bislang schneller zugelegt haben.

Audi fährt deutlich langsamer hinterher, hat nach Firmenangaben im November aber noch die Trendwende geschafft: Von Januar bis einschließlich November verkaufte die VW-Tochter knapp 1,7 Millionen Fahrzeuge, ein leichtes Plus von 0,7 Prozent. Zuvor hatte es bei Audis kumulierten Verkaufszahlen seit Jahresbeginn immer ein Minus gegeben.

Die drei Konkurrenten profitierten im November gleichermaßen von gestiegenen Verkaufszahlen in China und den USA. Bei allen dreien verkaufen sich SUV-Modelle gut. Das stärkste Wachstum im Vergleich zum Vorjahresmonat verzeichnete Audi mit einem weltweiten Verkaufsplus von 23 Prozent auf gut 163.350 Autos. Mercedes-Benz setzte 209.058 Autos ab, gut 5 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.

Bei BMW bedeuteten 194.690 Fahrzeuge im Vergleich zum November 2018 eine Zunahme von 2,9 Prozent. BMW schwächelt auf dem europäischen Heimatmarkt in diesem Jahr bislang mit niedrigeren Verkaufszahlen, während sowohl Mercedes-Benz als auch Audi ein Plus meldeten.

Trotz des herbstlichen Lichtblicks erwartet in der Autoindustrie niemand eine baldige Rückkehr goldener Zeiten, die drei Oberklasse-Hersteller haben Sparprogramme eingeleitet. Zu den Schwierigkeiten im vergangenen und in diesem Jahr haben mehrere Faktoren beigetragen.

Dazu zählten die Diesel-Affäre und die damit in Zusammenhang stehende Einführung des neuen Abgasstandards WLTP, der mit dem Handelskonflikt zwischen den USA und China einhergehende zwischenzeitliche Einbruch der Autoverkaufszahlen in der Volksrepublik und die hohen Kosten des schrittweisen Umschwenkens von Benzin- und Diesel- auf Elektromotoren.

Außerdem läuft es bei Daimler und BMW nicht gut für die jeweiligen Kleinwagenmarken Smart und Mini: Bei Daimler brach der Smart-Absatz im November um 14,4 Prozent ein, BMW verkaufte knapp sieben Prozent weniger Minis.

S-Klassen stehen in der End-of-Line-Station im Mercedes-Benz-Werk. Foto: Sebastian Gollnow/dpa

S-Klassen stehen in der End-of-Line-Station im Mercedes-Benz-Werk. Foto: Sebastian Gollnow/dpa

Luxus pur: BMW stellt auf der Automesse „Auto Shanghai“ den Hybrid-Sportwagen BMW i8 vor. Foto: Ng Han Guan/AP/dpa

Luxus pur: BMW stellt auf der Automesse „Auto Shanghai“ den Hybrid-Sportwagen BMW i8 vor. Foto: Ng Han Guan/AP/dpa

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Erstellt:
6. Dezember 2019, 12:56 Uhr

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