Messe Friedrichshafen muss eigene Outdoor-Pläne verschieben

dpa/lsw Friedrichshafen. Der Verlust der Branchenschau Outdoor schmerzt die Messe Friedrichshafen. Nun muss das Unternehmen auch noch eigene Ausstellungspläne verschieben - auf unbestimmte Zeit.

Nach dem Verlust der Fachmesse Outdoor gibt sich die Messe Friedrichshafen optimistisch. Die Entscheidung der Veranstalter, die Branchenschau künftig in München statt am Bodensee abzuhalten, sei zwar ein herber Verlust, sagte Messechef Klaus Wellmann am Mittwoch. Dieser könne in absehbarer Zeit auch nicht kompensiert werden. „Das macht aber allein noch keine Krise.“

Die Outdoor - die als Leitmesse für die Branche gilt - fand 2018 zum letzten Mal am Bodensee statt. Seit diesem Jahr ist sie in München angesiedelt. Die Entscheidung dazu hatten die Mitglieder der European Outdoor Group - ein Verband zur Interessensvertretung der europäischen Outdoor-Branche - Anfang 2018 getroffen.

Die Messe in Friedrichshafen hatte eigentlich geplant, eine eigene Outdoor-Schau zu etablieren. Diese Pläne mussten nun jedoch verschoben werden, weil nicht genügend Aussteller zusammengekommen waren. „Das Konzept zeigte, dass wir auf dem richtigen Weg sind,“, sagte Wellmann. „Es konnte aber noch nicht ausreichend Schlagkraft entwickeln.“ Das Projekt werde daher auf unbestimmte Zeit verschoben. Dennoch sei man optimistisch, der Branche künftig ein neues Format anbieten zu können.

Die Messe Friedrichshafen sei in den vergangenen Jahren extrem erfolgsverwöhnt gewesen, sagte Wellmann weiter. Das Messegeschäft sei viel beweglicher geworden. „Veranstaltungen ziehen von hier nach dort.“ Macht das mit Blick auf die verbliebenen Messen in Friedrichshafen - etwa die Eurobike - Sorge? „Wir entwickeln unsere Veranstaltungen mit hoher Geschwindigkeit weiter, um sie auch in unserer Obhut zu behalten“, sagte Wellmann. „Die Anstrengungen dafür werden größer sein als in der Vergangenheit.“

Für das laufende Geschäftsjahr rechnet das Unternehmen mit einem Umsatzrückgang auf unter 30 Millionen Euro. Das liege nicht nur am Weggang der Outdoor, sondern auch daran, dass manche Messen - zum Beispiel die Fakuma, die Pferd Bodensee und die Frucht Bodensee turnusgemäß nicht stattfinden.

Die Messe blickt auf ein erfolgreiches Jahr 2018 zurück: Der Umsatz lag mit rund 36 Millionen Euro über den Erlösen des Jahres davor (35 Millionen). Der Gewinn vor Steuern und Miete lag bei 7,5 Millionen Euro, unterm Strich blieben 139 000 Euro. Über die Zahlen freut sich vor allem die Stadt Friedrichshafen: Die Besitzergesellschaft der Messe, an der die Kommune rund 93 Prozent hält, bekommt dadurch als Mietzahlung für das Gelände rund 6,6 Millionen Euro.

Zum Artikel

Erstellt:
17. Juli 2019, 13:49 Uhr

Artikel empfehlen

Artikel Aktionen