Neue Daten zur Lage am US-Arbeitsmarkt

dpa Washington. Die Corona-Krise setzt den USA wirtschaftlich stark zu. Die Lage auf dem Arbeitsmarkt verschlimmert sich weiter. Millionen Menschen verlieren ihren Job. Viele hoffen nun auf Lockerungen der Corona-Bestimmungen.

Die US-Arbeitslosenquote lag im April bei 14,7 Prozent. Foto: Matt Rourke/AP/dpa

Die US-Arbeitslosenquote lag im April bei 14,7 Prozent. Foto: Matt Rourke/AP/dpa

Bei der dramatischen Lage auf dem US-Arbeitsmarkt ist wegen der anhaltenden Corona-Krise noch keine Besserung in Sicht. Seit März haben in den USA bereits mehr als 33 Millionen Menschen ihren Job verloren - so viele wie nie zuvor in solch kurzer Zeit.

Heute (14.30 Uhr MESZ) veröffentlicht das US-Arbeitsministerium erneut die wöchentliche Zahl neuer Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe. Experten rechnen wegen der Coronavirus-Pandemie mit einem weiteren Anstieg der Arbeitslosigkeit in der größten Volkswirtschaft der Welt.

Die neuen Zahlen werden die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in der Woche bis einschließlich 9. Mai zeigen. Analysten rechneten mit einem Anstieg von etwa 2 bis 3 Millionen Neuanträgen. In der Vorwoche hatte es 3,2 Millionen Neuanträge gegeben. Vor der Corona-Krise hatten die Erstanträge zuletzt meist unter 100.000 pro Woche gelegen. Die Anträge gelten als verlässlicher Indikator für die kurzfristige Entwicklung des US-Arbeitsmarkts.

Die US-Arbeitslosenquote lag im April bei 14,7 Prozent. Wegen Fehlern bei der Erhebung der Daten warnte die zuständige Behörde jedoch, dass die Quote bereits bei etwa 20 Prozent liegen dürfte. Es handelt sich um die dramatischste Lage am Arbeitsmarkt seit dem Zweiten Weltkrieg. Vor der Zuspitzung der Coronavirus-Pandemie in den USA hatte die Arbeitslosenquote noch bei extrem niedrigen 3,5 Prozent gelegen.

Infolge der Pandemie hatten die meisten US-Bundesstaaten strikte Ausgangsbeschränkungen verhängt, weswegen viele Geschäfte, Fabriken und Restaurants schließen mussten. Seit Anfang des Monats lockern viele Bundesstaaten die Auflagen wieder - obwohl die Pandemie in vielen Landesteilen noch längst nicht unter Kontrolle scheint. Auf den Arbeitsmarkt dürften sich die Lockerungen aber positiv auswirken.

Regierung und Kongress haben angesichts der Krise seit Ende März gewaltige Konjunkturpakete auf den Weg gebracht, um rund 2,7 Billionen US-Dollar in die leidende Wirtschaft zu pumpen. Die Demokraten im Repräsentantenhaus wollen diese Woche noch ein weiteres Konjunkturpaket in Höhe von rund 3 Billionen Dollar auf den Weg bringen. Dessen Umsetzung schien jedoch nicht wahrscheinlich, weil sich die republikanische Mehrheit im Senat dagegen aussprach.

Bis Februar hatte die US-Konjunktur noch gebrummt, an der Börse wurden Höchststände gemeldet, und Experten rechneten mit einem Wirtschaftswachstum von gut zwei Prozent. Doch die rasante Ausbreitung des Coronavirus seit Anfang März machte die guten Konjunkturaussichten zunichte - nun steuern die USA wegen der Corona-Krise auf eine tiefe Rezession zu. Das kommt für Präsident Donald Trump höchst ungelegen: Er bewirbt sich bei der anstehenden Präsidentschaftswahl im November um eine zweite Amtszeit.

In den USA waren Daten der Universität Johns Hopkins zufolge bis Mittwochabend (Ortszeit) rund 1,4 Millionen Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus Sars-CoV-2 bestätigt. Rund 84.000 Menschen starben demnach infolge einer Infektion.

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Erstellt:
14. Mai 2020, 03:06 Uhr

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