Noteingriffe ins Stromnetz kosteten 1,4 Milliarden Euro

dpa Bonn. Der stockende Ausbau der Netze in Deutschland verursachte auch im vergangenen Jahr massive Kosten. Dafür aufkommen müssen am Ende die Verbraucher über den Strompreis.

Im vergangenen Jahr konnten gut 6100 Gigawattstunden Strom aus erneuerbaren Energien nicht genutzt werden - das waren etwa 3 Prozent der gesamten erneuerbaren Erzeugung in Deutschland. Foto: Nicolas Armer/dpa

Im vergangenen Jahr konnten gut 6100 Gigawattstunden Strom aus erneuerbaren Energien nicht genutzt werden - das waren etwa 3 Prozent der gesamten erneuerbaren Erzeugung in Deutschland. Foto: Nicolas Armer/dpa

Noteingriffe zur Stabilisierung der Stromversorgung in Deutschland haben auch im vergangenen Jahr einen Milliardenbetrag gekostet.

Für Netz- und Systemsicherheitsmaßnahmen fielen rund 1,4 Milliarden Euro an, wie aus Zahlen der Bundesnetzagentur hervorgeht. Das waren etwa 100 Millionen Euro mehr als 2019. Die Kosten werden über die Netzentgelte auf den Strompreis umgelegt und landen am Ende beim Verbraucher.

Verursacht werden diese Kosten durch den nicht ausreichenden Ausbau der Stromnetze in Deutschland. Wenn viel Windstrom im Norden erzeugt wird, gibt es immer wieder Engpässe beim Stromtransport nach Süddeutschland. Die Übertragungsnetzbetreiber lassen dann vor dem Engpass im Norden die Einspeisung von Strom aus konventionellen Kraftwerken senken und im Süden erhöhen. Reicht das nicht aus, müssen zusätzlich Windkraftanlagen ihre Leistung drosseln.

Im vergangenen Jahr konnten so gut 6100 Gigawattstunden Strom aus erneuerbaren Energien nicht genutzt werden. Das waren etwa 3 Prozent der gesamten erneuerbaren Erzeugung in Deutschland.

Die Betreiber der Anlagen, vor allem Windräder in Schleswig-Holstein und Niedersachsen sowie in der Nord- und Ostsee, erhielten dafür Entschädigungen von insgesamt 761 Millionen Euro. Für Einspeisereduzierungen und -erhöhungen konventioneller Kraftwerke und das Bereithalten von Reservekraftwerken fielen gut 637 Millionen Euro an Kosten an.

© dpa-infocom, dpa:210426-99-361208/2

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Erstellt:
26. April 2021, 18:15 Uhr

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