Ölpreise steigen - Unsicherheit hält aber an

dpa Singapur. Die Ölpreise sind am Mittwoch gestiegen und haben damit an die Erholung vom Vorabend angeknüpft. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 21,25 Dollar. Das waren 79 Cent mehr als am Dienstag.

Die Preise für Öl haben sich wieder etwas erholt, doch die Unsicherheit hält weiter an. Foto: Eli Hartman/Odessa American/dpa

Die Preise für Öl haben sich wieder etwas erholt, doch die Unsicherheit hält weiter an. Foto: Eli Hartman/Odessa American/dpa

Der Preis für die US-Sorte WTI stieg um 1,62 Dollar auf 13,96 Dollar je Barrel. Zwischenzeitlich war der Preis für US-Öl am Dienstagvormittag bis an die Marke von 10 US-Dollar gefallen.

Trotz der leichten Erholung bleibt die Unsicherheit am Rohölmarkt bestehen. Einer wegen der Corona-Pandemie wegbrechenden Nachfrage steht ein viel zu hohes Angebot gegenüber. Dies hat zur Folge, dass immer mehr Erdöl in die verbliebenen freien Lager fließt. Wie am Vorabend bekannt wurde, hatte der Interessenverband American Petroleum Institute (API) in der vergangenen Woche einen Anstieg der amerikanischen Lagerbestände um insgesamt 9,98 Millionen Barrel verzeichnet. Davon seien 2,49 Millionen in Lager am Hauptumschlagplatz für US-Öl in Cushing, Oklahoma geflossen. Marktbeobachter rechnen damit, dass die Lager dort innerhalb des nächsten Monats ihr Limit erreichen werden.

Den besonders starken Preisdruck auf amerikanisches Rohöl begründen Marktkenner vor allem mit zwei Entwicklungen. Zum einen wird US-Leichtöl in Cushing ausgeliefert, weshalb die dort angespannte Lagersituation besonders schwer wiegt. Zum anderen steigen Investoren derzeit vermehrt aus Ölterminkontrakten mit Fälligkeit in naher Zukunft aus. Das verstärkt den kurzfristigen Preisdruck am Ölmarkt.

Die Ende April angelaufene Förderkürzung führender Ölnationen konnte hingegen bisher nicht zu einer Stabilisierung beitragen. Russland warnte daher zuletzt, dass es keine schnelle Lösung für die niedrigen Preise geben werde. Wie Energieminister Alexander Nowak am Dienstag mitteilte, erwarte er erst im zweiten Halbjahr eine Stabilisierung.

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Erstellt:
29. April 2020, 08:54 Uhr

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